Inhalt

Migration und Integration in Freital

Zwischen Neuland und Alltag.

In Freital leben rund 2.700 ausländische Personen verschiedenster Herkunft. Einen umfangreichen Frage-Antwort-Katalog zum Thema sowie weitere Zahlen bietet das Landratsamt Sächsische Schweiz-Osterzgebirge als zuständige Behörde auf seiner Internetseite

Im Jahr 2018 regte die Stadt Freital die Schaffung einer Stelle der Kommunalen Integrationskoordinatorin an, die vom Kinder- und Jugendhilfeverbund Freital e. V. beantragt und ans Koordinationsbüro für Soziale Arbeit (KoBü) angebunden wurde. Diese dient als Schnittstelle zwischen Stadtverwaltung, Migranten und Einheimischen in Freital, dem Landkreis als Unterster Staatlicher Behörde, Unternehmen, sozialen Trägern, Ehrenamtlichen und allen sonstigen in die Integrationsarbeit involvierten Akteuren der Stadt. In Zusammenarbeit mit der Integrationskoordinatorin kann die Stadtverwaltung so alle mit der Integration von Migranten in Verbindung stehenden Aktivitäten im Stadtgebiet begleiten und erhält von ihr Rückmeldungen, Informationen und Beratungen zum Thema Integration und Migration.

Speziell für Geflüchtete aus der Ukraine wurde im Mai 2022 eine weitere, russischsprachige Integrationskoordinatorin eingestellt, welche für dieses Klientel Beratung und Hilfe anbietet und außerdem Infocafes und Bildungsveranstaltungen organisiert. Sie ist vermittelnd und vernetzend tätig zwischen den städtischen Strukturen und den UkrainerInnen. Des Weiteren organisiert sie auch Übersetzungshilfe und ehrenamtliche Hilfe im Alltag.

In Freital sind verschiedene weitere hauptamtliche Strukturen in die Integrationsarbeit involviert, zum Beispiel die Bundesagentur für Arbeit und das Jobcenter, die in enger Kooperation mit dem Landratsamt, Unternehmen und den Bildungsträgern Migranten bei der Arbeitssuche unterstützen. Eine Sprechstunde des Arbeitsmarktmentors, der individuelle Begleitung bei der Arbeitssuche anbietet, ergänzt das Angebot der Arbeitsmarktintegration.

Beratungsangebote für die unterschiedlichen Bedürfnisse der Migranten stellt der Caritasverband für Dresden e. V. mit der Flüchtlingssozialberatung, dem Jugendmigrationsdienst und der Migrationsberatung für Erwachsene zur Verfügung.

Die Volkshochschule Sächsische Schweiz-Osterzgebirge bietet auch in Freital ein umfassendes, aufeinander aufbauendes Deutsch- und Integrationskursangebot an, das sich am gemeinsamen Europäischen Referenzrahmen für Sprachen orientiert. Des Weiteren bieten auch andere Bildungsträger berufsbezogene Deutschförderung und Coachings an. Zudem leisten die Schulen einen wichtigen Beitrag zur Integration junger Migranten. In VK-Klassen (Vorbereitungsklassen) lernen die Schülerinnen und Schüler Grundlagen der Alltags- und Bildungssprache als Voraussetzung für die schulische Integration und den schrittweisen Übergang in die Regelklasse. Aufgrund der Vielzahl ukrainischer SchülerInnen wurden in den Schulen eigene, zum Teil von ukrainischem Personal geleitete Vorbereitungsklassen eingerichtet. Die SchülerInnen lernen dort aber auch die deutsche Sprache und sollen schrittweise in die entsprechenden Klassen integriert werden.

Außerdem stellen in Freital Ehrenamtliche und verschiedene Vereine und Initiativen Angebote für Migranten zur Verfügung - von der Alltagshilfe über Freizeit-, Begegnungs- und Bildungsangebote bis hin zur Hilfe bei der Bewältigung von Behördengängen. Vereine wie „Das Zusammenleben“ e. V. oder das „Regenbogen“ Familienzentrum e. V. bieten darüber hinaus Migranten Raum für eigene Initiativen. Bürger der Stadt sind jederzeit willkommen, in solchen Rahmen in Kontakt zu kommen und möglicherweise gemeinsam Freizeit zu gestalten oder in bestimmten Bereichen zu helfen. Migranten betätigen sich natürlich auch in Sportvereinen und nehmen an verschiedenen Turnieren in und um Freital teil. 

Welche Angebote gibt es in Freital für Geflüchtete?

Ehrenamtskoordination, Übersicht über ehrenamtliche Bildungs- und Freizeitangebote und Infos zu Hilfe für Migranten in Freital

täglich von 9.00 bis 15.00 Uhr 

Kommunale Integrationskoordinatorin Grit Bormann
Koordinationsbüro Soziale Arbeit, Dresdner Straße 90
Tel. 0351 6469734 
E-Mail: g.bormann@sozialkoordination.de  

Hilfe für ukrainische Geflüchtete

Montag und Freitag von 9.00 bis 12.00 und 13.00 bis 15.00 Uhr

Kommunale Integrationskoordinatorin Tatjana Jurk
Dresdner Straße 162, 2.OG
Tel. 0351 65219588
E-Mail: t.jurk@sozialkoordination.de 

Kulturcafé 

Jeden Dienstag 15.00 Uhr

Kulturhaus Freital, Da Capo, Lutherstr. 2 
Tel. 0351 652618-0

Spendenausgabe, Übersetzungshilfe

täglich von 8.00 bis 13.00 Uhr

Das Zusammenleben e. V.
Dresdner Straße 162, 2. OG 
Tel. 0351 65219588
E-Mail: t.jurk@sozialkoordination.de 

Beratung für Migranten

Caritas Beratungsdienste, Standort Freital
Dresdner Straße 162

Migrationsberatung, 3. Etage 
Tel. 015209 768169 oder 0172 2435584
E-mail: mbe-pirna@caritas-dresden.de 

Flüchtlingssozialarbeit, 3. Etage
Tel. 0174 8831870
E-Mail: fsa-lk@caritas-dresden.de 

Jugendmigrationsdienst, 2. Etage
Tel. 0176 39255033 oder 0173 7057021
E-Mail: jmd-freital@caritas-dresden.de 

Lebensmittel für Geflüchtete

Mo., Mi., Fr. 13.00 bis 17.00 Uhr, Sa. 13.00 bis 15.00 Uhr

Freitaler Tafel e. V. 
Dresdner Straße 248 
Tel. 0351 20605623
E-Mail: info@freitaler-tafel.de 

Di. und Do. 12.00 bis 15.00 Uhr

Freitaler Tafel e. V. 
Am Markt 3
Tel. 0351 20605623
E-Mail: info@freitaler-tafel.de    

Hilfe bei der Suche nach Arbeit

Die. und Do. von 9.00 bis 14.00 Uhr,
Mi. und Fr. nach Vereinbarung

Arbeitsmarktmentoren Robert Fischer und Christina Wagner
Dresdner Str. 162
Telefon 03501 5091600 
Mobil 0152 22538827 und 0172 3541335
E-Mail: arbeitsmarktmentoren@awo-sonnenstein.de  

Wie erfolgt die Unterbringung für Asylbewerber?

Erstaufnahme

Möchte ein Flüchtling aus einem Land, welches nicht Mitglied der EU ist, in Deutschland leben, so muss er ein sogenanntes "Asylgesuch" stellen. Im Anschluss werden die Geflüchteten zunächst in einer Erstaufnahme­einrichtung (EAE) bis zur Höchstdauer von drei Monaten untergebracht. In der EAE werden die Geflüchteten registriert und stellen einen Asylantrag. Im Anschluss an die Erstaufnahme werden sie auf die Kommunen verteilt. Dort erfolgt dann eine Unterbringung in Gemeinschaftsunterkünften und Wohnungen.

Zugewiesene Asylbewerber/Geflüchtete nach dem Königsteiner Schlüssel

Der "Königsteiner Schlüssel" legt fest, welchen Anteil der Asylbewerber jedes Bundesland aufnehmen muss. Dieser wird für jedes Jahr entsprechend der Steuereinnahmen und der Bevölkerungszahl der Länder berechnet. Nach diesem Schlüssel erfolgt die weitere Verteilung der Asylbewerber/Geflüchtete in den Landkreisen und den dazugehörigen Gemeinden.

Unterbringung

Bezüglich der Unterbringung wird zwischen zentraler und dezentraler Unterbringung unterschieden. Bei der dezentralen Unterbringung werden Asylbewerber/Geflüchtete in Wohnungen untergebracht. Insgesamt 129 Asylbewerber/Geflüchtete sind in Freital dezentral untergebracht, darunter 36 Kinder, 21 Frauen und 72 Männer (Stand: 7. Juli 2022).

Die zentrale Unterbringung erfolgt ab einer Anzahl von 60 Personen in gemeinschaftlichen Einrichtungen. Mit der Schließung der Freitaler Unterkunft Am Langen Rain durch den Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge gibt es in der Stadt Freital seit 1. Februar 2016 keine zentrale Unterbringung mehr.

Wo und wie kann man Unterkünfte für Geflüchtete bereitstellen?

Die Zugänge von Asylbewerbern im Freistaat Sachsen liegen weiterhin auf hohem Niveau. Formal ist der Freistaat Sachsen für die Unterbringung der Geflüchteten zuständig. Er greift dabei aber auf die Landkreise zurück. Das Landratsamt wiederum hat die Kommunen nun erneut darauf hingewiesen, dass die Situation einerseits aufgrund der eingereisten Migranten durch den Ukraine-Krieg andererseits aufgrund der nach wie vor großen Flüchtlingsbewegungen weltweit äußerst angespannt ist. Es müssen demnach dringend weitere Unterbringungskapazitäten akquiriert werden.

Landkreis und die kreiseigene Grundstücks- und Verwaltungsgesellschaft GVS prüfen ergebnisoffen in alle Richtungen, das heißt Wohnungen, Pensionen, Hotels, leerstehende Objekte. Auch die kreiseigenen Kommunen sind verpflichtet, die unterzubringenden Ausländer aufzunehmen und bei der Suche nach Unterbringungsmöglichkeiten zu unterstützen.

Dabei sind alle Beteiligten weiterhin auch auf die Hilfe von Bürgerinnen und Bürgern sowie Institutionen und Unternehmen angewiesen. Wer geeignete und kurzfristig nutzbare Objekte oder Räume zur Verfügung stellen kann oder auch sonst Vorschläge zur Unterbringung von Asylbewerbern hat, kann sich an die GVS unter Telefon 03501 56290 oder E-Mail info@gvs-pirna.de melden.

Aktuell wohnen im Landkreis zahlreiche anerkannte Asylbewerber und Spätaussiedler, welche eigentlich nicht mehr untergebracht werden müssen und eigene Wohnungen anmieten können. Aufgrund der drängenden Situation und des angespannten Wohnungsmarktes, würde es wesentlich zur Entlastung beitragen, wenn private Vermieter hier Angebote unterbreiten. Diese können per E-Mail an unterbringung@landratsamt-pirna.de gesendet werden.

Wie kann man Geflüchteten in Freital helfen?

  • Ehrenamtliche Hilfsangebote nimmt die Kommunale Integrations-Koordinatorin Grit Bormann in Freital, Tel. 0351 6469734 E-Mail: g.bormann@sozialkoordination.de entgegen. 
  • Auskunft zu Hilfsangeboten in Freital gibt auch das Familienzentrum "Regenbogen" e. V.. Kontakt: Tel. 0351 6441539 oder E-Mail memo@regenbogen-freital.de
  • Angebote und Anfragen für Übersetzer: AWO Servicestelle für Sprach- und Integrationsmittler, Mail: sprachmittler@awo-sonnenstein.de, Tel. 03501 5091596 

Wie kann man mit Spenden unterstützen?

Die Stadtverwaltung steht mit Vereinen und Akteuren der Zivilgesellschaft in Kontakt, um mögliche Bedarfe hier vor Ort für Betroffene zu sondieren und konkrete Unterstützungsleistungen zu realisieren. So gibt es eine Koordinierungsrunde der Beteiligten unter Führung der Stadt und Einbeziehung städtischer Einrichtungen oder des Landkreises.  

Was den Spendenbedarf betrifft wird empfohlen, vorrangig finanzielle Unterstützung an die bestehenden Strukturen der Hilfsverbände zu leisten. Sachspenden sollten nur bei spezifisch angezeigtem Bedarf erfolgen. 

Anfragen können auch gerichtet werden an: 

  • DRK Sozialer Möbel- und Kleiderdienst, Dresdner Straße 303, Tel. 0351 646301200, E-Mail: moebelhalle@soziale-dienste-freital.de, Öffnungszeiten: Mo., Mi., Fr. 09.00 bis 13.00 Uhr; Di. und Do. 11.00 bis 17.00 Uhr 
  • Freitaler Tafel, Internet: www.tafel-freital.de, Spendenkonto: Ostsächsische Sparkasse Dresden, IBAN DE07 8505 0300 0221 0810 20, BIC OSDDDE81XXX

Bei weiteren Hinweisen können diese gern an die Stadt Freital übermittelt und ergänzt werden.