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Windbergbahn
An der Stadtgrenze zur sächsischen Landeshauptstadt Dresden windet sich in stetiger Steigung die Strecke der Windbergbahn vom Plauenschen Grund hinauf nach Dresden-Gittersee. Sie wurde im Jahr 1856 als Hänichener Kohlenzweigbahn von der Albertsbahn AG zur Erschließung der umliegenden Steinkohlenschächte erbaut.
Auf Grund der Streckenführung mit zahlreichen Gleisbögen unter 200 Meter Radius gilt die regelspurige Bahnlinie als älteste Gebirgsbahn Deutschlands und zweitälteste Gebirgsbahn Europas (nach der 1854 fertiggestellten Semmeringbahn in Österreich). Dem sächsischen König Johann verdankt die Bahnstrecke den Beinamen "Sächsische Semmeringbahn". Ab 1907 diente die 1908 bis Possendorf verlängerte und zu verschiedenen Schächten abzweigende Eisenbahnlinie dem öffentlichen Personen- und Güterverkehr. Besondere Beliebtheit erlangte die so genannte "Windbergbahn" und "Possendorfer Heddel" wegen der schönen Ausblicke.
Nach der Einstellung des Personenverkehrs 1957 versuchte man, die Windbergbahn aus der Erinnerung zu löschen, da in den Güterzügen Uranerz transportiert wurde. Auf Initiative von Heimatforschern und Eisenbahnfreunden wurde die Windbergbahn im Jahr 1980 zum Technischen Denkmal erklärt. Im gleichen Jahr fand die Gründung der AG "Windbergbahn" im Modelleisenbahnerverband der DDR statt. Aus dieser AG ging nach 1990 der Sächsische Museumseisenbahn Verein Windbergbahn e. V. hervor.
Mit dem Ende der Deutschen Reichsbahn endete auch der Güterverkehr. Da der Eigentümer der Strecke - die DB Netz AG - kein Interesse am Erhalt der Strecke hat, mussten die seit 1991 vom Windbergbahn e. V. organisierten, beliebten Sonderfahrten zwischen Dresden Hauptbahnhof und Bahnhof Dresden-Gittersee infolge Oberbaumängeln 1998 eingestellt werden. Im Jahr 2010 konnte sich der Verein mit Sitz im Bahnhof Dresden-Gittersee jedoch schließlich mit der Bahn einigen und die Strecke pachten sowie eine Konzession als Betreiber einer musealen regelspurigen Eisenbahninfrastruktur erlangen.
Die Anstrengungen der Vereinsmitglieder richten sich auf den Erhalt des Technischen Denkmals Windbergbahn und das Herrichten der historischen Gebäude, Fahrzeuge und der Strecke. Im Bahnhof Dresden-Gittersee wurde eine ständige Ausstellung eingerichtet, die Dokumente zur Geschichte der Windbergbahn zeigt. Vereinseigene Regelfahrzeuge als auch Bahndienstfahrzeuge und das historische Stellwerk können besichtigt werden. Auch Publikums- und Charterfahrten auf dem bereits wieder intakten Teil der Strecke werden wieder regelmäßig angeboten.
Auf dem Abschnitt Dresden-Gittersee bis Possendorf wurden die Gleise vor vielen Jahren abgebaut. Hier befindet sich inzwischen ein beliebter Rad- und Wanderweg.
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