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Historie der Freitaler Feuerwehr

Im Jahr 1878 wurde die erste Freiwillige Feuerwehr im Plauenschen Grund in der Landgemeinde Döhlen gegründet. 1878 gilt deshalb als offizielles Gründungsjahr für die Freiwillige Feuerwehr Freital. Auch in anderen heute zur Stadt gehörenden Gemeinden gab es Feuerwehren, aus denen sich bis heute die Freiwillige Feuerwehr der Stadt Freital entwickelte. Mit der Stadtgründung im Jahr 1921 schlossen sich die entsprechenden Gemeindefeuerwehren zur Feuerwehr-Kompanie zusammen.

Bis 1939 gab es in den Ortsteilen Deuben, Döhlen, Potschappel, Zauckerode, Niederhäslich und Burgk Kompanien. Mit Beginn des Zweiten Weltkrieges erfolgte ein Strukturwandel. Die einzelnen Kompanien wurden aufgelöst und es entstand die städtische Hauptwache Freital Döhlen, wo sich der gesamte Feuerschutz konzentrierte.

Mit der 1946 erfolgten Gründung der Deutschen Volkspolizei und der dazugehörigen Abteilung Feuerwehr wurde die Freiwillige Feuerwehr Freital im Jahr 1949 aufgelöst und als städtische Feuerwehr liquidiert. Die in der Feuerwache Freital-Döhlen stationierte Berufsfeuerwehr übernahm den Brandschutz für die Stadt und das Kreisgebiet Freital. Im Jahr 1955 wurde die Freiwillige Feuerwehr Freital jedoch wieder gegründet, als erstes die Kommandostelle I Döhlen. Dazu kamen 1966 Niederhäslich und 1978 Zauckerode. Mit der Eingemeindung weiterer Orte kamen die Wehren der Gemeinden Hainsberg 1964, Wurgwitz, Saalhausen und Kleinnaundorf 1973 und Somsdorf und Weißig 1974 als Kommandostellen hinzu.

Die Freiwillige Feuerwehr Freital bestand parallel zur polizeilichen Berufsfeuerwehr, wobei ihre Entwicklung untergeordnet war. Die Kommandostelle Saalhausen wurde 1975, Weißig und Kleinnaundorf 1981 aufgelöst. 1989 wurde die Berufsfeuerwehr in Freital durch Ministerratsbeschluss der Regierung der DDR aufgelöst. Ab diesem Jahr war die Stadt Freital mit ihrer Freiwilligen Feuerwehr für den Brandschutz voll verantwortlich.

Es gab zwischenzeitlich Lösungen, die spontan aufgebaut wurden, um den Brandschutz in der Stadt zu gewährleisten, welche jedoch keiner gesetzlichen Grundlage entsprachen. Ab 1990 begann zielstrebig der Aufbau einer Freiwilligen Feuerwehr nach den neuen geltenden Gesetzen, wobei die Berufsfeuerwehr der Partnerstadt Oberhausen großzügig Unterstützung leistete.

Heute besteht die Freiwillige Feuerwehr Freital aus sieben Stadtteilfeuerwehren, den hauptamtlichen Kräften, einer Jugendfeuerwehr sowie der Altersabteilung.

Ehemalige Einsatzfahrzeuge

  • Löschgruppenfahrzeug LF25

    Dieses Löschfahrzeug kam nach 1945 nach Freital, nachdem es auf einem Flughafen seinen Dienst verrichtet hatte. Es wurde von der Firma Lindner aus Mohorn und den Kameraden der Feuerwehr Freital für den Dienstbetrieb umgebaut und war im heutigen Löschzug Niederhäslich im Einsatz.
    Am 4. Februar 1970 kam es auf einer Einsatzfahrt zu einem Verkehrsunfall, wobei das Fahrzeug so schwer beschädigt wurde, dass es verschrottet werden musste. Leider kam bei diesem Unfall auch ein Kamerad der Feuerwehr Freital ums Leben.

  • Löschgruppenfahrzeug LF 8/6

    Das Einsatzfahrzeug war ein Geschenk der Feuerwehr Baden-Baden und versah seinen Dienst zuverlässig im Löschzug Hainsberg.
    Das LF8/8 verfügte über ein Straßenfahrgestell, besaß eine Vorbaupumpe sowie eine TS 8.
    Nach seiner Ausmusterung im Jahr 1998 erfolgte die Überführung in das Feuerwehrmuseum Schwäbisch Hall.

  • Drehleiter DL30K

    Dieses Drehleiterfahrzeug kam standardmäßig bei den Berufsfeuerwehren und größeren Freiwilligen Feuerwehren der DDR zum Einsatz. Die Steighöhe betrug 30 Meter, der Korb musste für jeden Gebrauch in die dafür vorgesehenen Hälteösen eingehangen werden. Der Korb konnte durch einen Kameraden besetzt werden, die Steuerung der Drehleiter erfolgte jedoch ausschließlich vom Bedienstand am Drehkranz.
    Um den geänderten Einsatzanforderungen gerecht zu werden, wurde das Fahrzeug 1997 durch eine DLK 23/12 ersetzt.

  • Drehleiter DLK 23/12

    Das 1997 als Ersatz für die Drehleiter DL30K beschaffte Fahrzeug diente zur Menschenrettung und Brandbekämpfung und wurde auch außerhalb der Stadtgrenzen eingesetzt. Die DLK 23/12 war mit einem 3-Personen-Korb ausgestattet und erreichte eine Rettungshöhe von 23 Meter bei einer Nennausladung von 12 Meter. Zur Beladung zählte unter anderem ein Sprungretter (16 Meter Rettungshöhe), ein wasserbetriebener Lüfter und ein Rucksack zum Einsatz in absturzgefährdeten Bereichen. Das Fahrzeug wurde 2017 an die Freiwillige Feuerwehr Bad Gottleuba verkauft.