Somsdorf
Zwischen Milchtanke und Sonnentempel.
Hoch über dem Weißeritztal liegt das 1974 zur Stadt Freital eingemeindete, bis heute dörflich geprägte Somsdorf.
Das ursprüngliche Waldhufendorf findet 1350 erstmals schriftliche Erwähnung, seine Kirche weist jedoch auf eine frühere Existenz. Vermutlich als Filialkirche der seit dem 12. Jahrhundert existenten Döhlener Kirche errichtet, wird das Jahr 1238 für die Errichtung der Somsdorfer Georgenkirche angenommen. Ihre barocke äußere Gestalt erhielt die Georgenkirche 1711/12 mit einem erweiternden Kirchenumbau. Den Altaraufsatz im Innern schuf der Permoser-Schüler Benjamin Thomae. Eine barocke Verkündigungskanzel stellte man 1715 auf. Ihre Orgel erhielt die Somsdorfer Kirche 1828 von der seinerzeit gegründeten heutigen Dresdner Orgelbauanstalt Jehmlich als deren erstes Werk. Das Innere des Kirchenraumes, Altar, Orgelprospekt und Dachstuhl erfuhren im Laufe der Jahre Restaurierung oder Erneuerung. Heute ist die Georgenkirche das älteste erhaltene Gebäude für Gottesdienste im Freitaler Stadtgebiet.
Eine auf die den Burggrafen von Dohna weisende Zugehörigkeit deutet sich im 1432 erwähnten Vorwerk an. Dessen räumlichen und administrativen Platz im Dorf nahm ab 1695 das Gebäude des „Erblehngerichts“ ein, in dessen Mauern kleine Rechtsstreitigkeiten beigelegt und Erb- oder Kaufverträge geregelt sowie Brau- und Schankrecht ausgeübt wurden. Das Gebäude fand nach häufigen Nutzungswechseln mit dem Erwerb des derzeitigen Besitzers 1991 seine Funktion als gemütlicher Gasthof mit Pension.
Eine große Eibe bildete einst das heraldische Symbol des Somsdorfer Ortssiegels. Der 1992 gegründete Dorfverein EIBE entlehnte sich diesen Baum zur Namensgebung und bietet den Bewohnern von Freitals höchstgelegenem Ortsteil ein vielfältiges soziokulturelles Programm.