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Stadtgründung

Zwischen Vision und Aufbruch.

Vertreter der Gemeinde Deuben initiierten 1895 erste Vorschläge zur Stadtgründung. Durch bürgerlichen und privatwirtschaftlichen Protest sowie durch den Ersten Weltkrieg verzögert, begannen 1919 erste Verhandlungen zur Stadtgründung. Befördert durch das mit der Novemberrevolution erkämpfte freie Wahlrecht, votierte die mehrheitlich proletarische Bevölkerung vorrangig für Arbeiterparteien, deren Einzug in die Gemeinderäte die Stadtgründung beschleunigte.

Eine Vereinigungskommission klärte die organisatorischen Fragen der zu gründenden Stadt, wie den gemeinsamen Haushaltsplan und das Ortsgesetz.

Das örtliche Tageblatt „Glückauf“ veröffentlichte einen Wettbewerb zum Stadtnamen, aus dem keiner der teils politischen Vorschläge wie Ehebruchshausen oder Hungerstadt beziehungsweise fantasievollen Wortschöpfungen wie Kohlenfels oder Deudöpo Akzeptanz erhielt. Auch der stimmenmäßige Sieger „Weißeritz“ wurde als ungeeignet angesehen. Der unabhängig vorgebrachte Name Freital, vorgeschlagen vom Bergmann und Döhlener Gemeinderat Hermann Henker, erhielt durch seine symbolträchtige Bedeutung eines Freien Tales schließlich das Votum.

Beschlüssen aus dem Februar 1920 folgend, vollzogen Vertreter der drei Gründungsgemeinden am  1. Oktober 1921 den Zusammenschluss zur Stadt Freital im Döhlener Rathaus. Ob seiner Größe, Repräsentanz und zentralen Lage wurde das Döhlener Rathaus zum Hauptverwaltungssitz.

Durch am Arbeiterwohl orientierte Stadtpolitik entwickelte sich Freital seinerzeit zu einer sozialdemokratischen Musterkommune, in der Wohlfahrt, Fürsorge und Gesundheitswesen großgeschrieben wurden.