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Datum: 14.08.2023

Sonderausstellung mit Werken des Dresdner Künstlers Hans Christoph

Unter dem Titel „Was ich liebe, möchte ich darstellen. Der Dresdner Künstler Hans Christoph“ präsentieren die Städtischen Sammlungen Freital auf Schloss Burgk vom 20. August bis 29. Oktober 2023 eine neue Sonderausstellung. Die feierliche Eröffnung mit einer Einführung durch Museumsleiterin Kristin Gäbler und Musik von Florian Mayer an der Violine findet am Sonntag, 20. August 2023, 11.00 Uhr statt.

Hans Christophs (1901 bis 1992) Vorbilder waren Carl Lohse, Otto Dix, Paul Klee, Pablo Picasso und vermutlich Jackson Pollock. So „bunt“ diese Aufzählung erscheinen mag, so vielseitig ist sein Oeuvre: Seine frühen Gemälde der 1920er-Jahre erinnern in ihrer strahlend expressiven Farbigkeit an die Werke seines ihn anregenden und inspirierenden Freundes Carl Lohse. Ab 1927 unter dem Eindruck der künstlerischen Begegnung mit Otto Dix malt er brillante sozialkritische Werke in Lasurtechnik. In den 1930er-Jahren kam es zu einer Verknappung der Bildsprache mit einer Affinität zu Paul Klee. Nach einem kurzen surrealistischen Atemholen zur Verarbeitung der Kriegszeit und dem Verlust des Ateliers mit vielen seiner Arbeiten entstehen in der zweiten Hälfte der 1940er-Jahre Serien verspielter, sehr farbintensiver Aquarelle mit „Picassointension“. Die letzte künstlerische Phase setzt ab den 1960er-Jahren ein. Hans Christoph schuf noch einmal ein beeindruckendes Alterswerk von abstrakten informellen Collagen, Gemälden und Gouachen.

Hans Christophs Kunst zeigt viele Facetten und war doch stets sein eigenes Schaffen, niemals Nachahmung, Kopie oder Imitation. In der Dresdner Kunstgeschichte bildet sein Werk neben dem Willy Wolffs und Hermann Glöckners einen Solitär. Ein künstlerischer Außenseiter war Hans Christoph trotzdem nie. Er lehrte an der Dresdner Kunsthochschule und war Mitglied der wichtigsten Dresdner Künstlergruppen, mit vielen Künstlern befreundet und im Kulturleben immer gut vernetzt.

Darüber, über seinen künstlerischen Alltag, über sein Privatleben mit den Künstlerinnen Erna Lincke und Helga Knobloch, sein Studium an der Kunstakademie, seine Künstlerfreunde und seine Kindheit berichtet Hans Christoph in seinen Lebenserinnerungen, die sich bisher als unveröffentlichtes Manuskript in seinem Nachlass befanden. Anlässlich der Ausstellung werden diese als Buch erscheinen.

Kooperationspartner der Ausstellung sind die Städtische Galerie Dresden, Museen der Stadt Dresden und das Albertinum, Staatliche Kunstsammlungen Dresden.

Parallel zur Ausstellung zeigt die Kunstausstellung Kühl in Dresden ab 18. Oktober 2023 Arbeiten von Erna Lincke und Hans Christoph.

Begleitprogramm

  • Dienstag, 5. September 2023, 14.30 Uhr „Sommer, Kunst und Kuchen“ – Kunstbetrachtung in der Ausstellung, anschließend gemeinsamer Austausch im Schlosscafé mit Kristin Gäbler, Kosten: 10,00 Euro
  • Dienstag, 19. September 2023, 18.00 Uhr „Hans Christoph, der Künstler mit vielen Facetten ‚Ein-Blick‘ auf das Werk mit Künstleraugen“ – Gespräch in der Ausstellung mit dem Dresdner Künstler Hans Wutzler und Kristin Gäbler.
    Zu diesem Termin erscheint das Begleitbuch „Erinnerungen aus meinem Leben“ von Hans Christoph und ist zum einmaligen Eröffnungspreis von 22,00 Euro (ab dann 28,00 Euro) erhältlich.
  • Sonntag, 8. Oktober 2023, 11.00 Uhr „Ich sehe was, was Du nicht siehst.“ Kreatives Begleitprogramm für Kinder, Kosten: 6,00 Euro
  • Sonnabend, 21. Oktober 2023, 11.00 Uhr Führung durch die Ausstellung mit der Kuratorin Kristin Gäbler
  • Dienstag, 24. Oktober 2023, 19.00 Uhr „Das NEUE MUSecco“ – Tom Quaas liest Passagen aus Hans Christophs „Erinnerungen aus meinem Leben“ musikalisch begleitet von Stefan Maass auf der Gitarre im Festsaal Schloss Burgk, Kosten 12,50 Euro

Informationen zu den Städtischen Sammlungen

Die Städtischen Sammlungen Freital gehören zu den größten nichtstaatlichen Museen des Freistaates Sachsen. In den Ausstellungen auf Schloss Burgk – ein einstiges Rittergut, seit dem 14. Jahrhundert als Herrensitz bekannt - können sich Besucher zu allen Facetten des einst landschafts- und bevölkerungsprägenden Bergbaus im „Döhlener Becken“ von dessen Anfängen vor 1500, über seine Blütezeit nach 1800, dessen Uranerz-Abbau nach 1945 bis hin zur Lagerstätten-Geologie in den Ausstellungen von Schloss, Schauanlage, Technikgarten und Besucherbergwerk informieren. Zum Portfolio der Städtischen Sammlungen gehören auch zwei hochkarätige Gemäldesammlungen zur Dresdner Kunst des 19. und 20. Jahrhunderts. Glanzpunkte bilden neun Gemälde von Otto Dix. Auch der gesamte Umkreis des Künstlers ist mit Werken von Wilhelm Lachnit, Pol Cassel, Conrad Felixmüller, Otto Lange, Curt Querner, Ewald Schönberg und vielen anderen hervorragend vertreten. Die Lehrer der Dix-Generation werden durch bedeutende Werke von Carl Bantzer, Gotthardt Kuehl, Richard Müller, Sascha Schneider, Ludwig von Hofmann und Oskar Zwintscher vorgestellt. Die Ausstellung zur Regionalgeschichte, ein Schulhistorisches Kabinett, der romantische Park, das Schlosscafé, die Säle und der Erlebnisspielplatz „Burgkania“ runden das vielfältige Angebot ab.

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