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Datum: 13.07.2023

Ausstellung im Schlosspark: Die Dame mit dem Hündchen - kopflos

Kunst im Park von Schloss Burgk – das erfolgreiche Debüt wird fortgesetzt. Noch bis 10. März 2024 wird der Bildhauer Matthias Jackisch den Schlosspark „bespielen“.

Der Künstler ist es gewohnt, seine Skulpturen direkt mit der Umgebung interagieren zu lassen. Sie gehen auf das Vorgefundene ein, spielen mit ihrem Umfeld, interpretieren es vielleicht ganz neu. Auf jeden Fall gewähren sie andere, ungewohnte Sichtweisen. Besucherinnen und Besucher von Schloss Burgk sind eingeladen, den Park zu durchstreifen, die neuen „Gäste“ zu suchen und zu finden – mehr oder weniger prominent, teilweise versteckt in Nischen, Architekturelementen, im Wasser oder am Hang auf der Wiese – und dabei das Wunder zu erleben, den Schlosspark mit völlig neuen Augen zu sehen.

Man kann den Erzählungen der Skulpturen lauschen. Sie werden plaudern: Bruder und Schwester, zart, schlank und elegant stehen sie, liebevoll einander zugewandt, auf der Balustrade zum Baldachin und man fragt sich, warum diese Plätze bisher leer waren. Am Bächlein hocken auf dem Boden zwei Zwerge, nicht böse und hinterhältig – als erdverbundene positiv besetzte Wesen behüten sie hier den Wasserlauf ganz wie der „Höhlenwächter“ den Eiskeller.

Die „Große Liegende“ hat sich in die ehemals im Schlosshof stehende nun im Garten befindliche Pferdetränke gebettet, ganz in die Nähe der Schicksalsgöttin „Moira“. „Fuchs“, „Fallender Engel“, „Zwischen Zweien hockt immer ein Aff“, „DenkMal“ und eine fast wie Venus aus dem Wasser steigende „Säule“ bleiben nur für eine kleine Weile in Burgk. Irgendwann kehren sie zurück in ihr Zuhause. Dann bleibt nur noch die Erinnerung an ihr Gastspiel. Dann „verliert“ auch die meist unbeachtet am Rande des Parks stehende geheimnisvolle unbekannte Schöne mit edlem Kleid und Hündchen im wahrsten Sinne wieder ihren Kopf. Nur hört man sie jetzt leise sagen: „Er beißt nicht …“, sieht sie dabei leicht erröten und vernimmt ihren Seufzer über die Langeweile des Moments: „die Zeit läuft…“ (Tschechow).

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