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01.03.2024

Neue Ausstellung auf Schloss Burgk: "Auferstehung - Der Künstler Hubert Rüther"

In den Städtischen Sammlungen Freital ist ab Sonntag eine neue Sonderausstellung zu sehen. „Auferstehung – Der Künstler Hubert Rüther“ heißt die neue Schau, die vom 3. März bis 20. Mai 2024 auf Schloss Burgk zu sehen ist. Die Vernissage findet am 3. März 2024 um 11.00 Uhr im Festsaal statt. Der Eintritt ist frei.

Farbstarke Ölgemälde in Blau, Rot, Gelb, bewegte, lebhaft-naturnahe Zeichnungen, zart akzentuierte oder farbintensive Aquarelle, expressive Holzschnitte und Wandmalereien, Radierungen mit stillen, romantischen Landschaften oder neusachlichen Industriedarstellungen, Glasbilder für Kirchenfenster… Der zur „vergessenen Generation“ gehörende Dresdner Künstler Hubert Rüther (1886-1948) schuf ein reiches und brillantes Werk. Seine Motive sind Stadtansichten, Landschaften und religiöse Themen.

Mit der Sonderausstellung „Auferstehung“ setzten die Städtischen Sammlungen Freital ihre bewährte Reihe fort, Dresdner Künstlerpersönlichkeiten, die in ihrer Schaffenszeit die Dresdner Kunstszene signifikant und erfolgreich prägten, nunmehr aber nur noch Wenigen bekannte sind, wieder ans Licht zu holen. Der 1886 in Dresden geborene Maler und Grafiker Hubert Rüther studierte an der hiesigen Kunstakademie bei Gotthardt Kuehl und Oskar Zwintscher. Der erste Weltkrieg unterbrach das Studium. Als freiwilliger Krankenpfleger zog er ins Feld und kam mit schweren Kopfverletzungen zurück. Nach dem Krieg setzte er ab 1919 seine Ausbildung im Meisteratelier von Otto Gussmann fort. 1921 heiratete er seine Kommilitonin Irena Rabinowicz. Es folgte eine künstlerisch ambitionierte schaffens- und auftragsreiche Zeit, die mit der Machergreifung der Nationalsozialisten jäh endete. Hubert Rüther, der sich zu seiner jüdischen Ehefrau bekannte, wurde mit Ausstellungs- und Berufsverbot belegt, seine Arbeiten wurden als „entartet“ diffamiert und er zur Zwangsarbeit verpflichtet. Der Künstler überlebte die NS-Zeit als gebrochener Mann. Körperlich und seelisch erkrankt starb er 1948 mit nur 59 Jahren.

Die Ausstellung „Auferstehung“ feiert die Wieder- und Neuentdeckung des exzellenten romantisch-sachlichen Expressionistischen Hubert Rüther. In Kooperation mit der Städtischen Galerie Dresden findet parallel dazu vom 13. April bis 18. August 2024 im Dresdner Landhaus die Exposition „Irena Rüther-Rabinowicz – auf den Spuren einer jüdischen Künstlerin“ statt. Die Doppelausstellung bietet somit die einzigartige Gelegenheit Werk und Wirken des Dresdner Künstlerpaares zu erleben.

Termine
  • Sonntag, 14. April 2024, 11.00 Uhr: „Auferstehung – Der Künstler Hubert Rüther“ – Führung durch die Ausstellung mit der Kuratorin Kristin Gäbler, Eintritt 4,00/3,00 Euro
  • Dienstag, 7. Mai 2024, 16.00 Uhr: zu Gast in der Städtischen Galerie Dresden, Führung durch die Ausstellung „Irena Rüther-Rabinowicz – auf den Spuren einer jüdischen Künstlerin“ mit dem Kurator Dr. Johannes Schmidt, Eintritt 5,00/4,00 Euro
  • Dienstag, 14. Mai 2024, 18.00 Uhr: „Auferstehung – Der Künstler Hubert Rüther“ – Gespräch in der Ausstellung mit Matthias Müller und Kristin Gäbler, Eintritt 4,00/3,00 Euro

Informationen zu den Städtischen Sammlungen

Die Städtischen Sammlungen Freital gehören zu den größten nichtstaatlichen Museen des Freistaates Sachsen. Das einstige Rittergut Burgk - seit dem 14. Jahrhundert als Herrensitz bekannt - beherbergt heute einen Museumskomplex mit unterschiedlichen Sammlungsschwerpunkten.

Im Hauptgebäude wird der über 450-jährige Steinkohlenbergbau der Region in unterschiedlichen Facetten dokumentiert. Darin eingebettet finden sich maßgebliche Aussagen zur Stadt- und Regionalgeschichte. Eine nachgestaltete Untertagesituation im Nordflügel des Objektes dokumentiert den WISMUT-Bergbau der Jahre 1945 bis 1989. Ein zugehöriger Technikgarten lässt in Form einer Freiluftpräsentation den Bergbau der unmittelbaren Nachkriegszeit wieder aufleben. Das einzige Besucherbergwerk zur Dokumentation des frühindustriellen Steinkohlenbergbaus Sachsens befindet sich im Park des Komplexes.

Den zweiten bedeutenden Schwerpunkt setzen zwei hochkarätige Sammlungen zur sächsischen Kunst des 19. und 20. Jahrhunderts. Die Städtische Kunstsammlung zeigt insbesondere Werke, die im Zeitraum von etwa 1890 bis 1950 entstanden sind. Glanzpunkte bilden neun Gemälde von Otto Dix. Auch der gesamte Umkreis des Künstlers ist mit Werken von Wilhelm Lachnit, Pol Cassel, Conrad Felixmüller, Otto Lange, Curt Querner, Ewald Schönberg und vielen anderen hervorragend vertreten. Die Lehrer der Dix-Generation werden durch bedeutende Werke von Carl Bantzer, Gotthardt Kuehl, Richard Müller, Sascha Schneider, Ludwig von Hofmann und Oskar Zwintscher vorgestellt. Daneben gelingt mit der Stiftung Friedrich Pappermann die Darstellung der Dresdner Kunstentwicklung von der Gründung der Königlichen Kunstakademie im Jahre 1764 bis zur unmittelbaren Gegenwart.

Ein Schulhistorisches Kabinett, der romantische Park, das Schlosscafé, die Säle und der Erlebnisspielplatz „Burgkania“ runden das vielfältige Angebot ab.