Freitals Weg zum Stadtzentrum Teil II - das Konzept
Im ersten Teil dieser Reihe ging es darum, was ganz allgemein ein Stadtzentrum ist und warum es bereits für viele Freitaler Generationen ein wichtiges Ziel war. Der gedankliche Leitfaden der vergangenen Jahre war das Aufgreifen dessen, was in Freital erhalten geblieben und nun wiederentdeckt wird – das Nebeneinander verschiedener Funktionen.
Dies entspricht auch dem aktuellen Leitbild der nationalen und EU-weit abgestimmten Stadtentwicklungspolitik. Aus der schon erwähnten „Funktionstrennung“ der Charta von Athen ist 2007 zunächst die Leipzig Charta und schließlich 2020 die Neue Leipzig Charta entstanden. Sie verfolgt das Ziel der „Stadt der kurzen Wege“, die durch Funktionsmischung erreicht wird und gleichzeitig eine gemeinwohlorientierte Stadtentwicklung und die Krisenfestigkeit in den Fokus rückt.
Multifunktionalität bedeutet unter anderem Wohnen – als alltägliche Nutzung und zur Belebung am Abend, Bildung und Betreuung – für Jung und Alt; Gewerbe, Handwerk und Industrie – für Arbeitsplätze auf kurzem Weg und zur Belebung am Tag; Verwaltung und öffentliche Einrichtungen – für Erledigungen, Politik und Kultur; Handel, Dienstleistung, Kunst, Kultur, Gastronomie, Tourismus und Aufenthaltsqualität – konsumfrei und als Teil der Baukultur. Hinzu treten neue, generelle Anforderungen wie Klimaschutz, Digitalisierung und Barrierefreiheit.
Das in Freital vorhandene Nebeneinander und die Nähe der unterschiedlichen Funktionen zueinander sind ein großes entwickelbares Potenzial, zugleich aber auch eine Herausforderung. Zu diesem an sich schon großen Arbeitspaket gehört in Freital auch weiterhin die gemeinsame Arbeit an einer „Freitaler Identität“ dazu, also ein Stadtzentrum, das wiedererkennbar und attraktiv ist für Bewohner und Touristen. Das Ziel ist ein Raum, der viele Akteure einlädt, sich in seine Entwicklung einzubringen, ihn zu gestalten und zu nutzen und ihn so zu einer lebendigen Innenstadt werden zu lassen.
Dieser Prozess wird durch die Verwaltung bereits langjährig strategisch und finanziell bearbeitet, vor allem im Städtebaufördergebiet „Ortsteilzentrum Deuben“ sowie unter Einsatz weiterer Förderprogramme. Darüber erfolgten Grunderwerbe, Sanierung oder Rückbau, konzeptionelle Vorüberlegungen, konkrete Investitionen und letztlich auch die Unterstützung lokaler Händler und Vereine über ein Quartiersmanagement.
Im Zuge dieser Arbeit ist die Abbildung entstanden, die das Stadtzentrum als Teilbereich des Fördergebietes zeigt. Hier zeigen sich die Bausteine des Zentrums wie Puzzleteile mit ihren unterschiedlichen Schwerpunkten – abhängig von ihren Qualitäten und Voraussetzungen. Um eine Multifunktionalität wie oben beschrieben zu erreichen, sind nicht nur zahlreiche engagierte Akteure vonnöten, sondern auch Raum, in dem sich etwas entwickeln kann.
Gern können alle Bürgerinnen und Bürger Gedanken zu den Themen Stadtzentrum und Innenstadt mit der Stadt teilen, sodass sie im Abschlussteil aufgenommen werden können. E-Mail an: insek@freital.de