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Erneuerung Streckenportal Rösche Augustus-Schacht

Auf einer Baustelle der Bergsicherung Freital auf der Karl-Stein-Straße / Coschützer Straße wurde zufällig ein in Sandstein gemauertes Stollenprofil entdeckt. Hierbei handelt es sich um einen Ei-förmigen Sandsteinring, vermutlich aus dem Jahr 1830. Die Besonderheit liegt in der einmaligen Ausführung als geschlossener Ring. Nach intensiven Beratungen mit der Bergsicherung und dem Sächsischen Oberbergamt kam der Bergbau- und Hüttenverein auf die Idee, einen Teil dieses einmaligen Sachzeugnisses zu bergen und nach entsprechender Absprache mit der Stadtverwaltung anderen Orts, möglichst mit Bergbaubezug, wieder zu errichten.

Im Blickfeld steht die ehemalige Rösche des Augustus-Schachtes am Müllers Weg. Geplant ist, nach Fertigung eines Streifenfundaments und Aufsetzen von Betonsteinen, diese Mauer mit Klinkern zu verblenden und einen Sandsteinring davorzusetzen. Daneben erfolgt der Aufbau einer Informationstafel mit umfangreichen Erläuterungen zur Geschichte und Herkunft bzw. zur Bergbaugeschichte des Augustusschachtes. Dieses Objekt wird eine sichtbare Ergänzung des Bergbaulehrpfades darstellen und soll durch einen nicht unerheblichen Eigenanteil in Form von Arbeitsleistungen der Vereinsmitglieder bis zum Stadtgeburtstag fertiggestellt werden.

Die bauplanerischen Leistungen werden im Wesentlichen über Sponsorenleistungen erbracht.

Am 25.  August 2023 wurde das Streckenportal samt einer Informationstafel über die Rösche Augustusschacht am Müllers Weg offiziell eingeweiht und symbolisch vom Bergbau- und Hüttenverein an die Stadt Freital übergeben.

Hintergründe

1999 gründete sich der Bergbau- und Hüttenverein Freital im ehemaligen Expeditionsgebäude des Zauckeroder Oppel-Schachtes mit dem Hauptziel, die Traditionen des Bergbaus aufzunehmen und Sachzeugen erlebbar zu machen. Schwerpunkt der Forschungsarbeit ist der historische Bergbau im Döhlener Becken und der unmittelbaren Umgebung. Die in Freital bzw. der Region betriebene Steinkohle-, Uran- und Kalkgewinnung als Rohstoffbasis und die gewachsene Verknüpfung mit der Stahlerzeugung trug wesentlich zur Entstehung und dem Bekanntwerden des "Tales der Arbeit" bei.

Vorhandene Sachzeugen sollen erkundet, dem Vergessen entrissen und nach Möglichkeit wiederhergerichtet und präsentiert werden. Außerdem werden die Traditionen der Bergleute aus historischen Quellen rekonstruiert und bei öffentlichen Anlässen in Form von Ausstellungen und Bergparaden gepflegt.

Damit setzt sich die Tätigkeit des Vereins sowohl aus theoretischer Forschungsarbeit als auch aus praktischem Wirken zusammen. Beispiele dafür sind die Anfertigungen von Aufstellern am Bergbaulehrpfad, die Betreuung und Pflege der Rösche Segen-Gottes-Schacht als auch die alljährliche kirchliche Mettenschicht der Bergleute des Plauenschen Grundes zur Adventszeit.

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