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Neue Streuobstwiese in Freital-Kohlsdorf

Der Obst- und Weinbau hat in dem Gebiet um Freital-Pesterwitz eine lange Tradition. Neben den eher intensiv genutzten Obstplantagen gibt es eine Vielzahl an Streuobstwiesen in und um das Grüne Tälchen und den Kirchberg. Sie sind typische Landschaftsbilder unserer Kulturlandschaft und leisten einen bedeutenden Beitrag zum Erhalt der Artenvielfalt.

An der alten Kohlsdorfer Straße unterhalb des Regenrückhaltebeckens Pesterwitzer Straße ist eine solche Fläche mit Hilfe von Geldern aus dem Förderprogramm "Natürliches Erbe – RL NE/2014" des Freistaats Sachsens erneuert worden.

Die alte Birnenplantage war von Brombeeren überwuchert. Bereits im Januar 2022 holten fleißige Mitarbeiter der Wichern Werkstätten Freital die Fläche aus ihrem Dornröschenschlaf. Mühsam wurde der Bewuchs entfernt, um die Altbäume nicht zu verletzten. Die alten Gehölze mit ihren Höhlen und Hohlräumen bleiben so als wertvolle Elemente einer alten Streuobstwiese erhalten und bieten seltenen Käfern wie dem Eremiten, Insekten, zahlreichen Vögeln und Kleintieren einen Lebensraum.

Bilder aus den Jahren 2014, 2021 und 2022:

Im Oktober 2023 wurden dann insgesamt 60 neue Obstbäume auf einer Fläche von rund 9000 Quadratmetern von der Firma Kohout's Garten- und Landschaftsbau GmbH im Auftrag der Stadtverwaltung gepflanzt.

Die hochstämmigen Kirsch-, Äpfel-, Birnen-, Quitten- und Pflaumenbäume mit den herrlichen Namen wie Schöner aus Herrnhut, Königin Viktoria oder auch Grosse Prizessinkirsche und werden durch den ebenfalls neu entstehenden Heckenstreifen aus heimischen Gehölzen wie beispielsweise Holunder, Schlehe und Haselnuss umgeben. Dieser bietet der heimischen Fauna zusätzlichen Schutz und Nahrung.

Gepflanzt wurden bewährte regionaltypische Sorten, um diese für zukünftige Generationen und für unsere Kulturlandschaft zu erhalten.

Im direkten Umfeld befinden sich mehrere Flächennaturdenkmale (FND) wie das FND „Grünes Tälchen/Kirchberg“, FND „Pesterwitzer Weinberg“ und  FND „Ternickel“. Die Streuobstwiese gliedert sich damit in ein Netz aus mehreren Biotopen ein und leistet einen wichtigen Beitrag zum Biotopverbund. Auch ist zu erwarten, dass die Fläche zur Stabilisierung und Erweiterung des Eremitvorkommens beitragen wird, welches im direkten Umfeld (ca. 140 Meter) nachgewiesen wurde.

Jetzt können sich Mensch und Tier an den sich entwickelnden halboffenen Landschaftsteilen und vielfältigen Strukturen erfreuen und in ein paar Jahren dann leckeres Obst ernten.

Auf der neu gestalteten Streuobstwiese bieten 6o regionale Obstbäume sowie zahlreiche Heckenpflanzen Lebensraum für Tieren und tragen damit zur Biotopvernetzung auch im städtischen Bereich bei.