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1998: Helma Sjuts

Die „Grande Dame des Ballonfahrens“

Helma Sjuts (* 29. Januar 1919; † 4. September 2008) war eine deutsche Ballonfahrerin. Die in Münster-Hiltrup lebende frühere Realschuldirektorin hatte schon 1939 mit Segelflug begonnen. Doch als sie 1969 eine Ballonfahrt erlebte, verlor sie ihr Herz an diesen Sport. Bereits ein Jahr später erhielt Helma Sjuts den Pilotenschein für Gasballone und fuhr als „Europrinzessin vom Schwarzen See“ durch die Luft. Mehr als 6.400 Fahrstunden machen sie zur erfolgreichsten Gasballonfahrerin der Welt und platzieren sie selbst unter ihren männlichen „Kollegen“ in die Top-Drei.

Über 100.000 Kilometer legte die Königin der Lüfte im Ballonkorb zurück. Zahllos sind ihre Wettbewerbssiege, Rekorde und Auszeichnungen. Sie erhielt unter anderem das „Silberne Lorbeerblatt“ (von Bundespräsident Richard von Weizsäcker), das „Diplome Montgolfier“ sowie im Jahre 1998 als erste Preisträgerin überhaupt den neu gestifteten „Wilhelmine-Reichard-Preis“ der Großen Kreisstadt Freital. Bereits 84-jährig startete sie am 29. November 2003 in Freital während der 4. „Wilhelmine-Reichard-Gedächtnis-Fahrt“ ihren 1156. Aufstieg.

Im In- und Ausland galt sie als „Grande Dame des Ballonfahrens“. Bundesweit bekannt wurde sie 1988 durch eine Gastrolle in der ZDF-Kinderserie „Löwenzahn“ mit Peter Lustig in der Folge „Peter geht in die Luft“. 2002 erschienen im Aschendorff-Verlag ihre Memoiren „Ein Leben im Ballon“. Darin schreibt Helma Sjuts von der Faszination des Ballonfahres, von ihren schönsten und abenteuerlichsten Fahrten, den technischen Aspekten des Ballonsports, aber auch von ihrer „Löwenzahn“-Rolle. Zahlreiche Fotos und Dokumente geben Einblick in die aufregende Welt des Ballonfahrens.