„Unser Dorf hat Zukunft“: Kleinnaundorf erreicht 2. Platz und qualifiziert sich für Landesentscheid
Mit beeindruckendem Engagement und innovativen Projekten hat sich Kleinnaundorf beim diesjährigen Kreiswettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“ den 2. Platz gesichert und ist somit gemeinsam mit der Siegergemeinde Ruppendorf für den Sächsischen Landeswettbewerb im kommenden Jahr qualifiziert. Nach einem intensiven Wettstreit, bei dem sechs Dörfer aus dem Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge ihre Konzepte und Initiativen zur Entwicklung des ländlichen Raums präsentierten, geht Kleinnaundorf motiviert in die nächste Runde.
Thomas Käfer – Ortsvorsteher in der bereits dritten Legislaturperiode und Stadtrat in Freital – führte Kleinnaundorf bereits vor zehn Jahren durch den Wettbewerb. Auch diesmal übernahm er die Initiative und brachte Vereine und engagierte Bürger zusammen, um das Potenzial des kleinen und ländlich geprägten Freitaler Stadtteil erneut unter Beweis zu stellen. „Mit all den Projekten, die bei uns in den letzten Jahren entstanden sind, braucht sich Kleinnaundorf nicht zu verstecken“, betonte Käfer. Trotz anfänglicher Herausforderungen gelang es, ein tatkräftiges Team aufzustellen, das die vielseitigen Projekte des Ortes dokumentierte und präsentierte.
Von der Idee zum Gemeinschaftsprojekt
Der Startschuss fiel im Mai 2024, als er gemeinsam mit dem Ortschaftsrat und dem Heimatverein erste Mitstreiter für das Projekt suchte. Nach anfänglich zögerlichem Zuspruch – beim ersten Treffen war Käfer allein mit zwei Senioren über 75 – formierte sich schließlich ein engagiertes Team. Dazu gehörten unter anderem Vertreter der Kita „Wurzelzwerge“ des Sportvereins SG Kleinnaundorf, des Heimatvereins und der Kirchgemeinde. Auch zahlreiche engagierte Bürger des Stadtteiles haben Ideen beigetragen. Stück für Stück wuchs die Gruppe und damit auch die Begeisterung.
Resultat der intensiven Arbeit war ein 27-seitiges Exposé, das über 20 Projekte und Initiativen umfasst, die in den letzten fünf bis sieben Jahren in Kleinnaundorf entstanden sind. Die Projekte reichen von Freizeitangeboten für Jung und Alt bis hin zu Maßnahmen zur Verschönerung und nachhaltigen Entwicklung des Dorfes. Höhepunkt des Einsatzes war der dreistündige Rundgang mit der Jury am 28. August 2024, bei dem Kleinnaundorf alle Register zog: Das ganze Dorf war mit kilometerlangen Wimpelketten geschmückt, die das Gemeinschaftsgefühl der Bewohner widerspiegelten. Letztlich entscheidend waren aber vor allem die Fakten. So glänzte Kleinnaundorf unter anderem mit der Abteilung Tambourelli im Sportverein, die im Jahr 2023 sogar Gastgeber einer WM war, mit der Traditionsbahn „Possendorfer Heddel“, dem Rundwanderweg inklusive Rasthütte und Infotafeln und der Kinder- und Familienwerkstatt, wo Kinder unter Anleitung kleine individuelle Stücke aus Holz fertigen können. Letztere soll demnächst in das Gemeinschaftshaus umziehen, zu dem die ehemalige Schule derzeit umgebaut wird. Auf der Baustelle konnte sich die Jury von der multifunktionalen Nutzung ein Bild machen. So werden hier zum Beispiel eine Büchertauschecke, ein Café, eine Backstube für Sonntagsbrötchen und der Jugendclub zu finden sein.
Die Jury zeigte sich beeindruckt von der Entwicklung in den letzten zehn Jahren. Vor allem das hohe Maß an bürgerschaftlichem Engagement und die kontinuierliche Weiterentwicklung aller Projekte machten den entscheidenden Unterschied und führten zu Kleinnaundorfs zweitem Platz. Thomas Käfer fasste den Erfolg treffend zusammen: „Unser Motto lautet: ‚Wer aufhört, besser zu werden, hat aufgehört, gut zu sein.‘ Und das nehmen wir auch als Basis für die nächste Runde.“
Blick in die Zukunft: Auf dem Weg zum Landeswettbewerb
Der Wettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“ hat im Ort eine neue Dynamik entfacht. Gemeinsam mit dem Siegerdorf Ruppendorf wird Kleinnaundorf im Frühsommer 2025 beim 12. Sächsischen Landeswettbewerb antreten. Insgesamt haben sich 18 sächsische Dörfer dafür qualifiziert. Die beiden Erstplatzierten dürfen sich dann im Bundesfinale 2026 präsentieren. „Wir wissen, dass die Messlatte hoch liegt“, so Käfer weiter, „aber wir freuen uns auf die Herausforderung und werden alles geben.“
Oberbürgermeister Uwe Rumberg gratuliert herzlich zu dem beachtlichen Ergebnis: „Kleinnaundorf hat mit seinem Engagement gezeigt, was möglich ist, wenn eine Dorfgemeinschaft zusammensteht und gemeinsam an einer lebenswerten Zukunft arbeitet. Ich bin stolz und würde mich freuen, wenn dieses Vorbild auch die anderen Freitaler Stadtteile zu noch mehr Miteinander motiviert, damit unsere Stadtgemeinschaft weiter zusammenwächst. Für die nächste Runde wünsche ich Kleinnaundorf viel Erfolg.“
Der Landeswettbewerb wird vom Sächsischen Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie organisiert, das auch Ansprechpartner für den gesamten Dorfwettbewerb ist. Ausschlaggebend sind nicht primär das erreichte Niveau und das äußere Erscheinungsbild, sondern der Wille und der Einsatz der Bewohner, die Entwicklung ihres Heimatortes nachhaltig voranzubringen.