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Wilhelmine-Reichard-Preis

Der von der Stadt Freital verliehene Preis erinnert an die erste deutsche Ballonfahrerin. Wilhelmine Reichard lebte von 1814 bis zu ihrem Tod im Jahr 1848 in Döhlen, einem heutigen Stadtteil von Freital. Das Wohnhaus der Familie – von einem Ballon-Enthusiasten um die Jahrtausendwende vor dem Abriss bewahrt und liebevoll restauriert – ist heute das wahrscheinlich älteste erhaltene Gebäude der deutschen Luftfahrt.

Von hier aus begann Wilhelmine 1816 ihre Berufsballonfahrt-Karriere, hierhin zog sich Wilhelmine nach ihrem letzten Ballonstart 1820 in München zurück und hier ließ sich der Traum der Reichards von der eigenen chemischen Fabrik verwirklichen.

Auf dem Döhlener Friedhof erinnert seit 1998 ein Gedenkstein daran, dass hier eine kühne und mutige Frau, die erste deutsche Ballonfahrerin ihre letzte Ruhe gefunden hat.

Das Wirken Wilhelmine Reichards kann als Emanzipation im wahrsten Sinne des Wortes beschrieben werden. Sie verband tradiertes weibliches Rollenverhalten – Ehefrau und Mutter zu sein – mit den innovativen Möglichkeiten als Ballonfahrerin. Sie bewies aber auch: „Wer hoch hinaus will, sollte Wurzeln haben.“

Der Wilhelmine-Reichard-Preis ist eine vom Porzellankünstler Olaf Stoy geschaffene Büste. Schön und zerbrechlich wie das Freitaler Porzellan aber mit festem, zielstrebigem Blick schaut uns Wilhelmine ruhig und selbstbewusst in die Augen. Was für eine Frau!

Fünfmal wurde der Wilhelmine-Reichard-Preis bisher für außergewöhnliche Leistungen auf dem Gebiet technischer Innovation oder für Pionierleistungen rund ums Ballonfahren verliehen.

Preisträger

Die feierliche Preisübergabe an die Ballonfahrer Bertrand Piccard und Brian Jones fand nachträglich am 14. April 2011 in der Landesvertretung des Freistaates Sachsen in Berlin im Rahmen der Präsentation „Wilhelmine Reichard – 1. Deutsche Ballonfahrerin“ anlässlich ihres Erstaufstiegs vor 200 Jahren statt.