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Wurgwitz

Zwischen Hammerbach und Salbeifeld.

Wurgwitz


Am nördlichen Rand von Freital ergänzt Wurgwitz seit 1973 die Stadtflur. Dessen Herrensitz wurde 1206 erstmals erwähnt. Überlieferungen zu den ehemals selbstständigen Teilgemeinden lassen vermuten, dass eine 1071 „Hermanini villa“ erwähnende Urkunde des Meißner Bistums eventuell jenes Hermsdorf meint, das 1350 erstmals schriftlich als Niederhermsdorf in den Annalen auftaucht. Das ihm gegenüberliegende Kohlsdorf, dessen Name auf die Quellen des Dorfes und nicht auf den einsetzenden Steinkohlenbergbau zurückgeht, findet 1489 erste schriftliche Erwähnung. Das kleine im Tal gelegene Dorf Hammer entstand um 1650 mit einer frühindustriellen Anlage, die die Wasserkraft des heutigen Hammerbachs nutzte. Über dessen Eingemeindung zu Kohlsdorf liegen keine Angaben vor.

Die Landwirtschaft ernährte diese Dörfer. Ab dem 16. Jahrhundert wurde die unter Gutsbesitzer Brendel begonnene Steinkohlengewinnung bedeutsame Erwerbsquelle. Mit der Industrialisierung im Weißeritztal und dem Bau der Kleinbahn entwickelte sich Wurgwitz zum proletarischen Arbeiterwohnort. Sozialdemokratische Organisationen bestimmten das gesellschaftliche Leben. Deutlich zeigt sich das im gemeinsam von Arbeiterturnern und Arbeitersängern gebauten und bis heute von den Wurgwitzern gern genutzten Vereinshaus.

Der 1921 stattgefundenen Vereinigung von Wurgwitz, zu dem zuvor Kohlsdorf und Hammer hinzugekommen waren, und Niederhermsdorf folgte 1925 der Bau eines Rathauses. Die bauliche Entwicklung der Wurgwitzer Schulen steht stellvertretend für das Wachsen des gesamten Ortes. Anfangs der Pesterwitzer Kirchschule zugehörig, erhielten die Wurgwitzer Kinder im Jahr 1873 eine erste eigene Dorfschule, die 1908 aufgrund steigender Bevölkerungszahlen durch einen Neubau ersetzt wurde. 1982 erfolgte ein weiterer Schulneubau in der DDR-typischen Plattenbauweise. Nach der Sanierung mit grundlegendem Umbau im Jahr 2016 wird dieser allen heutigen Anforderungen und der wachsenden Schülerzahl gerecht.