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Weißig

Zwischen Opitzhöhe und Borndelle.

Freital-Weißig, ehemaliger König-Georg-Schacht


Schon 1235 wurde das Bauerndorf Weißig erwähnt, wobei der Ortsname Veränderungen unterlag. Der später zur Unterscheidung Oberweißig genannte Teil ist wahrscheinlich der ursprüngliche Siedlungskern.

Eine seit 1821 unterhalb des Weißiger Waldes aus primitiven Holzhäusern gebaute und 1825 erstmals Unterweißig genannte Bergarbeitersiedlung erwuchs aus dem Zuzug zahlreicher Erzbergleute des Johanngeorgenstädter Reviers, die dem Ruf des 1806 gegründeten Königlichen Steinkohlenwerks Zauckerode gefolgt waren. Die unterschiedliche gesellschaftliche und infrastrukturelle Entwicklung des durch bäuerliche Bewohnerschaft geprägten Oberweißigs und des von Lohnarbeit leistenden Bergarbeitern gegründeten Unterweißigs führte zur Herausbildung zweier unabhängiger, selbstständiger Gemeinwesen. Die Teufung des König-Georg-Schachtes der Königlichen Steinkohlenwerke Zauckerode 1902 in Unterweißig verfestigte diese Strukturen. Erst der unerwartete Tod eines Oberweißiger Gemeindevorstandes ermöglichte es 1919, befördert durch den Unterweißiger Gemeindevorstand, die bis dahin beiderseits hart bekämpfte kommunale Vereinigung mit einem mehrheitlich SPD- und KPD-besetzten Gemeindeparlament.

Eine Bergarbeitersiedlung und andere Wohnhäuser entstanden. Das Schulhaus wurde erweitert und 1928 eine von Schulsport und Arbeiterturnern nutzbare Turnhalle eingeweiht. Die 1924 von der im Tal neugegründeten Stadt angeregte Eingliederung von Weißig lehnten die Weißiger mehrheitlich ab. Erst 1974 trat man dem Anschluss als Stadtteil nicht mehr entgegen.

Mit dem Abwerfen des König-Georg-Schachtes 1937 verlor sich der bergbauliche Bezug. In den ehemaligen Schachtgebäuden produziert bis heute eine Lohnmost-Kelterei.

Die sportlichen Aktivitäten der bereits 1861 gegründeten SG Weißig befördern bis in die Gegenwart erfolgreich das gesellschaftliche Leben des Stadtteils.