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Döhlen

Gründungsgemeinde- Zwischen Ziegelwerk und City-Center.

Döhlen


Döhlen wird im Zusammenhang mit der Ersterwähnung der heutigen sächsischen Landeshauptstadt Dresden im Jahr 1206 als ein Herrensitz genannt. Auf einem Bergsporn über der Weißeritzniederung gab die Befestigungsanlage einer frühen Pfarrkirche Schutz und einem Handelsweg Geleit. Von ihren Rittergeschlechtern erzählen in einer Denkmalhalle erhaltene Grabplatten.

Bis ins 18. Jahrhundert galt Döhlen mit Kirche, Schule und niederer Gerichtsbarkeit als bedeutender, volkreichster Ort im heutigen Freitaler Stadtraum und wurde namensgebend für die Steinkohlen-Lagerstätte „Döhlener Becken“. In der „Döhlischen Steinkohlen-Gewerkschaft“ trieben ab 1745, kurz nach Erlass des landesherrlichen „Steinkohlen-Mandats“, private Grubenbesitzer gemeinsam mit der Grundherrschaft erfolgreich planvollen Bergbau. Die intensive Nutzung der Bodenschätze durch die 1872/76 geteuften Königin-Carola-Schächte des Königlichen Steinkohlenwerkes Zauckerode und Bergarbeiter-Siedlungen bestimmten den Bergbauort später. Die an Steinkohle und den Bau der Albertbahn gekoppelte Stahlerzeugung setzte 1855 mit der Sächsischen Gussstahlfabrik Döhlen ein.

Vom Selbstbewusstsein der durch Bergbau und Industrie zu Reichtum gelangten Gemeinde, zeugt das während des Ersten Weltkrieges errichtete Rathaus. Nach vielfältiger kommunaler Nutzung und seiner Rekonstruktion im Jahr 2011 ist es heute Verwaltungssitz der Wohnungsgesellschaft Freital.

Steinkohlenbergbau und Stahlerzeugung prägten die Landschaft mit Schacht- und Aufbereitungsgebäuden, Industriehallen und Gleisanlagen. Die markante Haldenlandschaft, die sich durch Schüttungen aus den Bergwerken und der Kohlenwäsche sowie vom Stahlwerk am Rande des Wettingrundes herausbildete, wurde als Landmarke zum identitätsstiftenden Symbol der Stadt Freital. Ihre Rekultivierung setzt einen Schlusspunkt unter das fünf Jahrhunderte währende Kapitel des Steinkohlenbergbaus in der Region.