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Abbruch Lederfabrik und Nachnutzung als Mühlenpark

Förderprogramm: Integrierte Brachflächenentwicklung

Die Lederfabrik am Fuße des Windbergs wurde bereits 1893 von den Brüdern Sohre gegründet. Im Jahr 1899 zerstörte ein Brand das vierstöckige Werksgebäude an der Poisentalstraße, das aber bis 1909 wiedererrichtet und erfolgreich weiterbetrieben wurde. Im Ersten und Zweiten Weltkrieg blieb die Fabrik unbeschädigt, so dass die Produktion nach Kriegsende in vollem Maße wieder aufgenommen werden konnte .

1946 wurde das Unternehmen enteignet und fortan als VEB Lederwerk "Friedensgrenze“ Ostritz und VEB Freitaler Lederfabrik weiterbetrieben. Nach der Wende ging die Lederfabrik an die Treuhandanstalt, die die Produktion 1991 beendete. In den folgenden Jahren wurden im hinteren Teil des Areals große Teile der Fabrik abgerissen. Das Hauptgebäude der "ehemaligen Lederfabrik“ Freital erwies sich durch die jahrzehntelange Nichtnutzung als Brache. Die Bausubstanz war in einem ruinösen Zustand und bot keine Möglichkeit zur Sanierung beziehungsweise Erhaltung.

2019 erfolgte daher der Komplettrückbau. Die mit dem Abbruch verbundene Freimachung des Grundstücks bietet Möglichkeiten einer Entsorgung von anthropogener beziehungsweise von durch die frühere gewerbliche Nutzung kontaminierter Bausubstanz und mit Schadstoffen belasteten Bodenschichten, einer Folgebebauung und einer Nachnutzung als Erlebnisraum für die Anwohner in dem neugestalteten Quartier Bürgerzentrum "Am Mühlenviertel“. Mit der Schaffung eines Mühlenparks und der Offenlegung des Mühlgrabens werden attraktive Freiräume geschaffen. Durch die vorgesehene Nachnutzung entlang der Straßenräume erfolgt eine städtebauliche Aufwertung des Stadtteils. Dabei wird die Möglichkeit eröffnet Handel und Dienstleistung anzusiedeln, was Arbeitsplätze schafft und ein "städtisches Leben“ ermöglicht.

Maßnahmen

  • Abbruch des Hauptgebäudes der ehemaligen Lederfabrik Sohre in Freital
  • Tiefenberäumung des Areals
  • Freiflächensanierung
  • Öffnung des historischen Mühlgrabens
  • Herstellung des Mühlenparks als qualifizierte Grünfläche und Erlebnisraum für die Anwohner
  • Erschließung der nördlichen und westlichen Bereiche für eine gewerbliche beziehungsweise bauliche Nachnutzung

Steckbrief der Maßnahme

Gebiet: Areal ehemalige Lederfabrik, Poisentalstraße, Freital-Deuben
Programm: Integrierte Brachflächenentwicklung (IBE) im Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE)
Gebietsgröße: 0,8 ha
Verfahrenslaufzeit: 2019 bis 2022
Gesamtkosten: rund 6,6 Mio. EUR (davon rund 5,3 Mio. EUR Fördermittel)
Stadtratsbeschlüsse: Nr. 048/2017 vom 18.05.2017 (Rückbau des Gebäudes der Lederfabrik sowie die Darstellung der Möglichkeiten der städtebaulichen Entwicklung des Areals)
Nr. 026/2019 vom 14.03.2019 (Umsetzung und Finanzierung von Maßnahmen der integrierten Brachflächenentwicklung Freital-Deuben)