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Pflanzoase 11

Die Pflanzoase 11 an der Dresdner Straße 172 vor dem F1 Technologiezentrum (TGZ) wird von Schülern und Ausbildern der AMS Jugend und Bildung GmbH betreut. Die AMS ist eine Einrichtung zur Ausbildung, Umschulung, Weiterbildung und Qualifizierung von Schülern, Jugendlichen sowie Erwachsenen. Sie ist an ihren drei Standorten Heidenau, Freital und Dippoldiswalde auch in der Schul- und Sozialarbeit tätig. Geschäftsführer und Schulleiter ist Norbert Rokarsky.

Die Hauptaufgabe der Produktionsschule ist es, jungen Leuten zwischen 16 und 26 Jahren, die keinen Schulabschluss beziehungsweise keine Berufsausbildung haben, zu einem Berufsabschluss zu verhelfen. Sie werden zwei Jahre auf die Ausbildungsprüfungen vorbereitet und erhalten Unterricht in Deutsch, Mathe, Englisch und weiteren Fächern. Die Ausbildung umfasst Berufe in der Metallbearbeitung, in der Holzbearbeitung, aber auch als Gärtner oder Koch. „Etwa 40 Prozent der Jugendlichen schaffen die Prüfung im ersten Schritt“, erzählt Lutz Große, der Werkstättenleiter und verantwortliche Ausbilder für alle Standorte. Er ist seit acht Jahren dabei und hat die Werkstätten im TGZ vor fünf Jahren mit aufgebaut. 

Insgesamt sind in Freital die zwei Ausbilder Lutz Große und Ronny Pohl sowie die beiden Sozialpädagoginnen Jenni Haake und Saskia Fritzsche tätig. „Es ist ein tolles Team“, sagt Lutz Große. „Die Arbeit macht Spaß. Man kommt gern. Man kann Jugendliche motivieren ihre Chancen zu erkennen. Aber man muss auch konsequent sein und Grenzen setzen.“ Sehr wichtig ist die pädagogische Arbeit mit vielen Einzelgesprächen. Eine weitere Aufgabe der AMS ist die praktische Ausbildung von 48 Schülern der siebenten und achten Klassen der Geschister-Scholl-Oberschule in FreitalHainsberg. In vier Gruppen lernen sie einmal pro Woche je drei Stunden in den Werkstätten der AMS. So ist von Montag bis Donnerstag noch mehr in der AMS los als sonst.

Die dritte von der AMS betreute Gruppe sind Langzeitarbeitslose zwischen 27 und 61 Jahren, derzeit sind es 15. Im Projekt „Schritt für Schritt“ werden die Teilnehmenden individuell gefördert. Für sie ist die Werkstatt ein wichtiger täglicher Anlaufpunkt. Sie fühlen sich dort wohl und helfen sich gegenseitig, zum Beispiel bei der Wohnungssuche. Die Teilnehmenden haben sich positiv entwickelt und sind sehr dankbar. Leider ist das Projekt befristet. „Es sollte unbedingt weitergeführt werden“, meint Lutz Große.

Er zeigt voller Stolz die Werkstätten, den Schulungsraumund die Küche. Alles ist sehr ordentlich, geräumig, hell und freundlich: für junge Leute ein guter Arbeits- und Lernort. Man merkt, dass hier ein guter Geist herrscht. In den Werkstätten werden für Weihnachten Schwibbögen und Laternen in verschiedenen Größen hergestellt, aber auch originelle Hexenhäuschen und Sparbüchsen, Schlüsselanhänger, Insektenhotels und Vogelhäuschen. So entstehen viele kreative Artikel.

Die AMS muss in zwei Jahren 20.000 Euro selbst erwirtschaften. Daher ist sie mit einem eigenen Verkaufsstand auf verschiedenen Märkten wie zum Freitaler Schlossadvent vertreten. Im vergangenen Jahr konnten mit der Weihnachtsproduktion 6.000 Euro Umsatz gemacht werden. Lutz Große hofft auch in diesem Jahr wieder auf einen guten Umsatz.

In der Metallausbildung wurde unter anderem auch die attraktive grüne Wand für die Büros mit Efeubepflanzung gebaut. Hier wurden auch die Metallzahlen 1 bis 100 für die Pflanzoasen aufbereitet und montiert. In einem Projekt der Projektschule wurden sie dann angebracht.

Unbedingt muss noch der Schulgarten hinter dem Parkhaus erwähnt werden. Er wurde von Produktionsschülern und Ausbildern selbst angelegt und ist eine kleine grüne Oase mit fünf Bänken, neun Hochbeeten, einem Insektenhotel und Vogelhäuschen - alles natürlich selbst gebaut. Im Garten wachsen Zwiebeln, Tomaten, Mohrrüben, Gurken, Kartoffeln, Kräuter und sogar rote Kartoffeln und Auberginen. Alle Produkte werden in der hauseigenen Küche für das Frühstück oder das Mittagessen verwendet. In diesem Jahr konnten zum Beispiel 18 Kilo Kartoffeln von einem Beet geerntet werden. Und natürlich wird im Garten auch mal gegrillt und gefeiert.

Die Pflanzoase der AMS ist originell ge staltet. Drei Weiden sind zu einem Wei-- denbogen gebunden und bilden ein grünes Dach. An den Weiden hängen kleine bunt bemalte Holzblumen, die in der Holzwerk statt gefertigt wurden. Unter dem Wei-- dendach findet man Husarenknöpfchen, Erika, Chrysanthemen in lila, pink, gelb und weiß und weinrote Astern.