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Stadtteilfeuerwehr Döhlen

Historie

Die Gründung der ersten Freiwilligen Feuerwehr im Plauenschen Grunde erfolgte in der Gemeinde Döhlen im Jahr 1878. Mit der Gründung der Stadt Freital 1921 wurden die Feuerwehren der betreffenden Gemeinden nach § 9 des sächsischen Brandversicherungsgesetztes zu einer einheitlichen städtischen Feuerwehr–Kompanie zusammengeschlossen. In der Gemeinde Deuben war bereits eine 12 PS Motorspritze mit einer Förderleistung von 500 bis 600 Liter Wasser pro Minute vorhanden. 1923 entstand in Döhlen ein Fahrzeugdepot, welches heute noch als Feuerwache Freital die Stadtteilfeuerwehr Döhlen sowie die Stadtwehrleitung der Freiwilligen Feuerwehr der Stadt Freital beherbergt.

Auf einen Befehl der Sowjetischen Militäradministration (SMAD) von 1949 gründete man in jedem Kreis Berufsfeuerwehren und damit wurde die Freiwillige Feuerwehr Freital aufgelöst und als städtische Feuerwehr liquidiert.
Mit Inkraftsetzung des „Gesetztes über die örtlichen Organe der Volksvertretung“ war angeordnet, dass in allen Städten und Gemeinden der DDR eine Freiwillige Feuerwehr bestehen muss. Somit wurde 1955 die Freiwillige Feuerwehr Freital, Kommandostelle I Döhlen, wieder gegründet.

Die hauptamtlichen Kräfte, ausgebildet nach den Standards der Berufsfeuerwehr, sichern hier von Montag bis Freitag die Tageseinsatzbereitschaft ab. In der einsatzfreien Zeit erfolgen Ausbildung, Dienstsport und die Arbeit in den Fachbereichen. Auch das Feuerwehrtechnische Zentrum für den Landkreis mit Atemschutzübungsanlage, Atemschutzwerkstatt sowie der Schlauchpflege wird am Standort unterhalten.

Technik

Das in der Stadtteilfeuerwehr Döhlen vorhandene Löschfahrzeug wird traditionell sowohl durch die hauptamtlichen Kräfte als auch die freiwilligen Kameraden der STFW Döhlen genutzt. 2020 wurde hierfür dieses Hilfeleistungslöschgruppenfahrzeug (HLF 20/16) beschafft und das bisher am Standort vorhandene Fahrzeug in die Stadtteilfeuerwehr Zauckerode umgesetzt. Beladen mit einer umfangreichen Ausstattung zur Brandbekämpfung und technischen Hilfeleistung ist dieses Fahrzeug universell einsetzbar. So verfügt es zum Beispiel über akkubetriebenes Rettungsgerät, Hebekissen, Türöffnungswerkzeug und einen Elektrolüfter. Die eingebaute Pumpe (FPN 10-2000) hat eine Minutenleistung von 2000 Litern und ist direkt an den Wassertank angeschlossen. Der tragbare Stromerzeuger hat eine Leistung von 13 Kilovoltampere und ermöglicht es, die Einsatzstelle über den fest eingebauten LED-Lichtmast zu beleuchten. Als Fahrgestell dient ein Mercedes-Benz Atego Straßenfahrgestell mit Allison-Automatikgetriebe. Der 300 PS starke Motor erfüllt die neueste Abgasnorm EURO VI.

Dieser Gerätewagen-Logistik (GW-L2) wurde 2015 in Dienst gestellt und ist, wie bereits der HLF der Stadtteilfeuerwehr Zauckerode, auf einem Mercedes-Benz Atego mit Allradantrieb und halbautomatischem Telligent-Getriebe durch die Firma Ziegler aufgebaut. Mit der Beschaffung des Fahrzeuges wurde sowohl ein Schlauchwagen auf IFA W50 als auch ein Rüstwagen 2, welchen die Feuerwehr Freital nach der Wende als Schenkung der Feuerwehr Oberhausen erhielt, ersetzt.

Neben der Ausrüstung zur Wasserversorgung über lange Wegstrecken, wie zum Beispiel 2.000 Meter Schlauch und einer Tragkraftspritze, fand eine Vielzahl an Geräten der schweren technischen Hilfeleistung Platz. Dies umfasst unter anderem eine Rettungsplattform, Hebekissen, Stützen und Anschlag- und Sicherungsmaterial sowie einen Stromerzeuger mit 13 Kilovoltampere.  Ein großer Vorteil ist hierbei, dass ein Großteil der Ausrüstung auf praktischen Rollcontainern verlastet ist und die Ladebordwand am Heck des Fahrzeuges das Entnehmen der Gerätschaften erheblich erleichtert.

Ebenfalls für die technischen Hilfeleistung, zum Beispiel bei der Sicherung eines Fahrzeuges, kann die fest montierte Treibscheibenwinde der Firma Rotzler mit einer statischen Maximalzugkraft von 70 Kilonewton (rund sieben Tonnen) verwendet werden.

Um auch bei Einsätzen mit gefährlichen Gütern und Stoffen handlungsfähig zu sein, wurde im Jahr 2005 dieser Gerätewagen Gefahrgut (GW-G3) beschafft. Auf einem Mercedes- Benz Atego aufgebaut, ist das Fahrzeug unter anderem mit Gefahrgutpumpen, Auffangbehältern sowie verschiedensten Werkzeugen bestückt. Durch die Umstrukturierung der Gefahrgutzüge in Sachsen im Jahr 2013 wurde auch ein Umbau unseres GW-G3 notwendig. Bei diesem Umbau wurde die Beladung des Fahrzeuges an die einheitliche Beladung der durch das Land Sachsen beschafften GW-G angepasst. Das Fahrzeug kommt auch außerhalb des Stadtgebietes zum Einsatz und kann im Bedarfsfall sogar in Tschechien eingesetzt werden.

Seit dem 12. Mai 2017 ist dieses Drehleiterfahrzeug DLA/K 23/12 im Einsatzdienst und hat damit die im Jahr 1997 beschaffte Drehleiter DLK 23/12 abgelöst. Aufgrund der umfangreichen technischen Ausstattung und Beladung kann diese Drehleiter sowohl zur Menschen- als auch zur Tierrettung im Rahmen der Brandbekämpfung sowie für Einätze der technischen Hilfeleistung genutzt werden.

Die DLA(K) 23/12 ist mit einem 5-Personen-Korb ausgestattet, der eine Last von bis zu 500 Kilogramm aufnehmen kann und als Besonderheit über umgurtungsfreie Einstiege, eine feste Wasserführung im Leiterpark und die Möglichkeit zur Aufnahme einer Schwerlastkrankentrage verfügt. Das Hubrettungsfahrzeug erreicht nach Norm eine Rettungshöhe von 23 Metern bei einer Nennausladung von 12 Metern. Durch den Knickarm ist es im Gegensatz zu unserer bisherigen Drehleiter möglich, auch zum Beispiel über einen Dachfirst hinaus anzuleitern.

Zur Beladung zählt unter anderem ein Sprungretter (16 Meter Rettungshöhe), eine Einhandkettensäge und auch ein Rucksack zum Einsatz in absturzgefährdeten Bereichen. Eine Personenrettung ist sowohl mit einer herkömmlichen Krankentrage als auch mit einer Schleifkorbtrage möglich.

Das im Mai 2022 in Dienst gestellte Tanklöschfahrzeug TLF 4000 ist auf der Feuerwache Döhlen stationiert und hat rund 378.000 Euro gekostet. Der Freistaat Sachsen stellte dafür Fördermittel in Höhe von 215.000 Euro bereit. Ausgestattet ist der Mercedes Unimog mit Aufbau der Firma Ziegler unter anderem mit einem 4.000 Liter fassenden Löschwasserbehälter, einem 500 Liter Schaummitteltank, Wasserwerfer auf dem Dach, einem selbstaufrichtenden Faltbehälter mit 5.000 Litern Fassungsvermögen und Löschrucksäcken für die Waldbrandbekämpfung. Das Fahrzeug hat drei Sitzplätze, ein zulässiges Gesamtgewicht von 15 Tonnen, 231 PS, Allradantrieb und ist besonders geländegängig. Es soll vor allem für die Bereitstellung von Löschwasser bei der Erstbrandbekämpfung im Stadtgebiet sowie auch überörtlich, beispielsweise speziell für Waldbrandeinsätze zur Verfügung stehen.


Zur Leitung von Einsätzen aller Art wird durch die Feuerwehr Freital dieser, auf einem Mercedes-Benz Vito aufgebaute Einsatzleitwagen (ELW 1) vorgehalten. Das Fahrzeug wird im täglichen Wechsel durch den hauptamtlichen Führungsdienst besetzt, welcher auch nach Dienstschluss der hauptamtlichen Kräfte zu jedem Einsatz im Stadtgebiet mit ausrückt. Im vorderen Teil des ELW ist ein Arbeitsplatz mit Laptop, Funkgeräten und Drucker eingebaut. Über einen LTE-Router und WLAN besteht auch die Möglichkeit zum Internetzugang.  Zur Beladung zählt weiterhin ein Tablet, Türöffnungswerkzeug, ein Defibrilator und diverse Führungsunterlagen. Das eingebaute Navigationssystem übernimmt automatisch die Adressdaten des Einsatzortes und erleichtert somit die Anfahrt erheblich. Zur unabhängigen Stromversorgung kann ein über den Fahrzeugmotor angetriebener Generator genutzt werden.


Für Transport- und Nachschubfahrten wird das Mannschaftstransportfahrzeug (MTF) genutzt. Das Fahrzeug wurde 2013 gebraucht gekauft und war ursprünglich reinweiß. Die Beklebung mit strapazierfähiger Folie erfolgte durch ein ortsansässiges Unternehmen und wurde analog zum Design des ELW 1 gestaltet. Abgesehen von zwei Funkgeräten verfügt das Fahrzeug über keinerlei feuerwehrtechnische Beladung und wird somit im Regelfall auch nicht im Einsatzdienst eingesetzt.