Inhalt

Pflanzoase 71

Erika Schmidt und Ursula Knörnschild betreuen die Pflanzoase 71 gegenüber dem Friedhofseingang der Hoffnungskirche Hainsberg. Sie sind Nachbarinnen und wohnen im nahegelegenen ehemaligen Pfarrhaus. Verschmitzt beschreiben sie ihr Alter mit: „Sagen wir mal, wir sind in Ehren ergraut.“ Die beiden sympathischen älteren Damen haben sich auf jeden Fall ihren Humor und ihre Tatkraft bewahrt. Beide sind keine gebürtigen Freitalerinnen, wohnen aber schon sehr lange hier. Ursula Knörnschild kam 1960 aus Thüringen und Erika Schmidt 1971 aus der Kamenzer Gegend.

Erika Schmidt war langjährige Kantorin der Hoffnungskirche. Sie spielt heute noch dort Orgel. Ihr Weg zu den Musikproben führt über den Friedhof. Und so störte sie im letzten Frühjahr auf ihrem „Arbeitsweg“ die noch leere Pflanzoase 71 direkt gegenüber dem Eingangsportal. Also schlug sie ihrer Nachbarin vor, gemeinsam die Patenschaft zu übernehmen. Und Ursula Knörnschild sagte sofort zu. Sie pflegt auf dem Friedhof einige Gräber und die leeren Pflanzkübel waren ihr auch schon aufgefallen. Sie sagt: „Blumen sind meine Welt. Mir gefällt es, wenn es schön aussieht.“

Die Frühlingsbepflanzung ist sehr geschmackvoll: schöne weiße Hornveilchen, rote Primeln, ein paar Farne und viel Pfennigkraut, das im Sommer noch üppig über die Kanten wachsen wird. Und auch die Sommerbepflanzung im letzten Jahr mit weißen und blauen Petunien und einem großen roten Edel-Lieschen war sehr schön. Ursula Knörnschild sagt: „Ich pflanze nur das rein, was mir selbst gefällt.“

Und so freuen sich auch viele Passanten und Friedhofsbesucher, wenn es schön blüht. Leider müssen auch manchmal Zigarettenstummel entfernt werden und es fehlten schon vereinzelt Pflanzen. „Aber das Unangenehme hält sich in Grenzen. Wir machen das noch, solange wir können“, sagen beide. Möge dies noch möglichst lange so sein.