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Rotkopf-Görg-Brunnen

Standort:

Rotkopf-Görg-Brunnen

Platz des Handwerks
01705 Freital

Bildhauer:

Jochen Müller

Baujahr:

2008

Unterhaltung durch:

Stadt Freital, Stadtbauamt

Wissenswertes:

Im Zuge der Gestaltung des „Platz des Handwerks“ entstand 2008 in Freital-Potschappel der Rotkopf-Görg-Brunnen. Der Entwurf dazu kam vom Bildhauer Jochen Müller aus Quedlinburg. Der Brunnen wurde 2008 eingeweiht und Einheimische berichteten, dass die Gesichtszüge einiger Brunnenfiguren lokalen Persönlichkeiten sehr ähnlich sein sollen.

Die Sage vom Rotkopf Görg

Die Sage berichtet von einem Dorfmusikanten aus Burgk, der in einem Gasthof in Deuben, mit seiner Geige, zum Tanz aufspielte. Da er wahrscheinlich keine liebreizende Dame zum Fest gefunden hatte, lief er, in Gedanken versunken, nach Hause Richtung Burgk. Als er am Windberg war, erschien ihm plötzlich ein kleiner, alter und bärtiger Berggeist. Dieser forderte ihn auf, mit ihm in das Bergesinnere, in sein Schloss, zu kommen, um dort einer hohen Gesellschaft ebenfalls zum Tanz aufzuspielen. Er versprach ihm reichen Lohn, er sollte dabei aber kein Wort sprechen.
Der Geiger Rotkopf Görg war sehr erschrocken und sein Herz klopfte. Trotzdem ging er auf das Angebot des Berggeistes ein. Auf einmal öffnete sich der Berg und Rotkopf Görg ging gemeinsam mit dem Berggeist durch ein großes Tor in einen durch Fackeln erleuchteten Hof hinein in die herrlichsten Räume.

Zuletzt kamen sie in einen Saal, der glitzerte von Gold und Edelsteinen und war von tausenden Kerzen hell erleuchtet. Eine Menge kleiner Menschen, Männer und Frauen in vornehmer Tracht waren dort versammelt und warteten auf Tanzmusik. Als Rotkopf Görg zu spielen begann, fassten sie sich sogleich bei den Händen und tanzten nach Herzenslust. Der Geiger Görg fand die Tänze der Gäste etwas sonderbar. So etwas hatte er noch nie gesehen. Was auch sehr merkwürdig war, war der Klang seiner Geige. Nie zuvor hatte er diese Töne von seinem Instrument gehört. Nach etwa einer Stunde wurden die Tänzer müde. Die Tanzpärchen und der Berggeist kamen auf den Musiker zu und fragten „Was forderst du für eine Belohnung?“. Rotkopf Görg aber sagte kein Wort, schließlich hatte er dieser Vereinbarung, nichts zu sagen oder zu sprechen, zugestimmt. Stattdessen nahm er seinen Hut und hielt ihn demütig vor sich hin. Da ergriff der Berggeist eine Schaufel, fuhr mit ihr in den Haufen, der im Kamin glühenden Kohlen und schüttete diese in den Hut des Geigers. Rotkopf Görg war höchst entsetzt, enttäuscht und traurig. Er hatte sich unter einem „reichen Lohn“ etwas anderes vorgestellt. Ohne ein Wort zu sagen, packte er seine Geige ein und ging fort. Nachdem die Tür des Bergschlosses hinter ihm zugefallen war, ging er nun endlich nach Hause.

Auf dem Weg bemerkte er, dass sein Hut immer schwerer wurde, so schwer, dass er ihn kaum noch tragen konnte. Da er Angst vor bösen Geistern hatte, traute er sich nicht, die Kohlen in seinem Hut weg zuwerfen. Als er zu Hause war und sich sicher fühlte, schüttete er die Kohlen aus seinem Hut, ging in das Haus und verschloss die Tür. Dann legte er sich in sein Bett. Durch die Aufregung, über das, was passiert war, fand er ewig keinen Schlaf.

Am nächsten Morgen fiel ihm gleich sein Hut ein. Er ging zu ihm und musterte diesen von allen Seiten, ob er womöglich durch die Kohlen Schaden genommen hatte. Doch es war seltsamerweise nichts zu sehen. Auf einmal fiel zum größten Erstaunen aus dem Hutfutter ein glänzendes Goldstück heraus. Da wurde ihm klar: Die glühenden Kohlen waren Gold gewesen. Sofort eilte er vor die Haustür, um die weggeworfenen Kohlen zu suchen, diese waren aber zu Asche zerfallen.