Stadt Freital wechselt für Fundtiere zum Tierheim Meißen
Die Stadt Freital arbeitet ab 1. Januar 2025 mit dem Tierschutzzentrum Meißen zusammen. Das betrifft im Wesentlichen den Umgang mit Fundtieren, für den die Stadt gesetzlich zuständig ist. Während der allgemeinen Öffnungszeiten der Stadtverwaltung ist der Fund eines Tieres weiterhin dem Ordnungsamt über Telefon 0351 6476-364 anzuzeigen. Außerhalb der Öffnungszeiten der Stadtverwaltung ist eine Abstimmung mit dem Tierschutzzentrum Meißen unter der Notfallnummer 0157 85620433 beziehungsweise der Telefonnummer 03521 730167 zu treffen.
Das Ordnungsamt weist nachdrücklich darauf hin, dass nicht pauschal jedes freilaufende Tier als Fundtier behandelt werden muss. Als Fundtiere sind verlorengegangene Haus- und Heimtiere zu betrachten. Wildtiere, auch wenn diese verletzt sind, gelten nicht als Fundtiere. Ein Fundtier kann auch bei seinem Finder Obdach finden, zum Beispiel über das Wochenende. Ein Eigentum wird durch den Fund nicht erworben. Es ist unbedingt davon abzusehen, Fundtiere ohne vorherige Absprache mit dem zuständigen Ordnungsamt und/oder dem Tierschutzzentrum Meißen abgeben zu wollen.
Bisher hatte sich die Stadt Freital vertraglich an das Tierheim Freital und den Tierschutzverein Freital und Umgebung e. V. gebunden. Der Verein hatte jedoch signalisiert, den Vertrag unter den bisherigen Konditionen nicht fortsetzen zu können. Die Stadtverwaltung hat sich daraufhin bei Tierheimen in der näheren Umgebung umgeschaut und mit dem Tierheim Meißen-Winkwitz e.V. einen Partner finden können, der die Dienstleistung zu deutlich günstigeren Konditionen anbietet.
„Wir haben mit dem Tierschutzverein Freital Gespräche geführt, sind hier aber letztlich nicht auf einen gemeinsamen Nenner gekommen. Ich kann verstehen, dass die Wechselentscheidung für einige schwer nachzuvollziehen ist. Aber wir können als Verwaltung diese Debatte nicht emotional führen, sondern sind an die Fakten gebunden. Dem Freitaler Verein möchte ich an der Stelle einerseits für die Zusammenarbeit in den vergangenen Jahren danken. Andererseits möchte ich betonen, dass wir den Tierschutzverein allgemein weiterhin unterstützen, wie wir das bei anderen Vereinen unserer Stadt auch tun“, sagt Oberbürgermeister Uwe Rumberg.
Regina Barthel-Marr, Vorsitzende des Tierschutzverein Freital und Umgebung e. V.: „Wir bedauern es außerordentlich, dass mit der Stadt Freital keine Einigung zu einem Fundtiervertrag zustande gekommen ist, um die Basis zu schaffen, die in den vergangenen drei Jahren entstandenen steigenden Verluste, auch durch ständig erhöhtes Fundtieraufkommen, zu minimieren. Wir haben daraus folgend ein für uns kostendeckendes Angebot für 2025 vorgelegt. Durch erhebliche Preissteigerungen in allen Bereichen bestehen enorme Probleme, den TSV am Laufen zu halten und wir können weitere hohe Verluste nicht verkraften. Schade, dass die Stadt Freital nun andere Wege geht, da sie dies nach eigenen Angaben haushaltstechnisch nicht umsetzen kann. Dieser Situation geschuldet müssen wir jetzt als Verein interne und betriebswirtschaftliche Maßnahmen vornehmen. Wir danken jedem Freitaler Unternehmen und allen Privatpersonen für ihre bisherige Unterstützung und würden uns freuen, auch weiterhin Hilfe und Unterstützung zu bekommen.“