Neue Sonderausstellung auf Schloss Burgk: »Hans Werner - Fotografien 1930 bis 1970«
In den Städtischen Sammlungen Freital auf Schloss Burgk ist ab Sonntag (16. Februar 2025) eine neue Sonderausstellung zu bestaunen. Die Eröffnung von „Hans Werner – Fotografien 1930 bis 1970“ findet um 11:00 Uhr im Festsaal statt. Die Schau ist bis zum 4. Mai 2025 zu sehen.
Mit einem einzigen Bild eine ganze Geschichte erzählen: Wie kaum ein anderer verstand der Freitaler Fotograf Hans Werner diese Kunst der Fotografie. In seinen Bildern fing er nicht nur Impressionen, sondern mit seinem Gespür für den richtigen Augenblick, für ungewöhnliche Perspektiven und Lichtsituationen auch Gefühle und Stimmungen ein.
Hans Werner wurde 26. Januar 1911 in Potschappel geboren. Die Leidenschaft für die Fotografie legte ihm schon sein Vater in die Wiege, der seit 1910 an der Unteren Dresdner Straße eine Drogerie betrieb und als begeisterter Fotograf in der Fotoecke des Freitaler Tageblattes Ratschläge für Amateurfotografen publizierte. Bereits mit zehn Jahren begann Hans Werner mit einer kleinen Plattenkamera das Fotogarfieren. Nach der Ausbildung als Drogist und dem Besuch der Fotoschule in Dresden arbeitete er ab 1935 als Bordfotograf für die Hamburg-Amerika Linie (Hapag) auf verschiedenen Kreuzfahrtschiffen. Um 1940 wurde Hans Werner an der Deutschen Filmakademie in Berlin zur Ausbildung als Kameramann angenommen. Dieses Studium musste er jedoch schon kurze Zeit später wegen der kriegsbedingten Schließung der Akademie und der Einberufung zum Wehrdienst abbrechen. Erst 1948 kehrte er aus der Kriegsgefangenschaft zurück und übernahm in Freital-Potschappel das Drogeriegeschäft seines Vaters. Die Prüfung zum Fotomeister absolvierte Hans Werner 1951. Ab 1953 leitete er die Fachgruppe Foto im Freitaler Kulturbund, bis er diese Tätigkeit 1963 aus gesundheitlichen Gründen an Siegfried Huth übergab. Nach längerer Krankheit starb Hans Werner am 19. April 1977. Sein fotografischer Nachlass wurde 1985 dem Haus der Heimat übergeben.
Die Ausstellung präsentiert eine Auswahl der Aufnahmen Hans Werners aus vier Jahrzehnten seines fotografischen Schaffens. Bilder von seinen Reisen in ferne Länder werden ebenso gezeigt wie Impressionen aus seiner Heimat sowie ausdrucksstarke Portraits und Studien.
Begleitprogramm
- 23. März 2025, 11:00 Uhr: Kuratorenführung durch die Ausstellung mit Axel Rüthrich. Kosten: 4 (ermäßigt 3) Euro
- 30. März 2025, 13:00 Uhr: Geschichte(n) zum Ausmalen. Kindgerechter Streifzug durch die Ausstellung mit anschließender Möglichkeit, ein Bild selbst zu gestalten oder ein Foto nachzugestalten/auszumalen. Altersempfehlung: 6 bis 12 Jahre. Kosten: 6 Euro
- 13. April 2025, 11:00 bis 16:00 Uhr: Fotoworkshop Landschaftsfotografie mit dem Fotografen Steffen Petrenz, Teilnehmerzahl: mindestens 6 bis maximal 15 Personen, Teilnahme ab 14 Jahre, Voranmeldung unter Telefon 0351 6491562
Informationen zu den Städtischen Sammlungen
Die Städtischen Sammlungen Freital gehören zu den größten nichtstaatlichen Museen des Freistaates Sachsen. Das einstige Rittergut Burgk - seit dem 14. Jahrhundert als Herrensitz bekannt - beherbergt heute einen Museumskomplex mit unterschiedlichen Sammlungsschwerpunkten.
Im Hauptgebäude wird der über 450-jährige Steinkohlenbergbau der Region in unterschiedlichen Facetten dokumentiert. Darin eingebettet finden sich maßgebliche Aussagen zur Stadt- und Regionalgeschichte. Eine nachgestaltete Untertagesituation im Nordflügel des Objektes dokumentiert den WISMUT-Bergbau der Jahre 1945 bis 1989. Ein zugehöriger Technikgarten lässt in Form einer Freiluftpräsentation den Bergbau der unmittelbaren Nachkriegszeit wieder aufleben. Das einzige Besucherbergwerk zur Dokumentation des frühindustriellen Steinkohlenbergbaus Sachsens befindet sich im Park des Komplexes.
Den zweiten bedeutenden Schwerpunkt setzen zwei hochkarätige Sammlungen zur sächsischen Kunst des 19. und 20. Jahrhunderts. Die Städtische Kunstsammlung zeigt insbesondere Werke, die im Zeitraum von etwa 1890 bis 1950 entstanden sind. Glanzpunkte bilden neun Gemälde von Otto Dix. Auch der gesamte Umkreis des Künstlers ist mit Werken von Wilhelm Lachnit, Pol Cassel, Conrad Felixmüller, Otto Lange, Curt Querner, Ewald Schönberg und vielen anderen hervorragend vertreten. Die Lehrer der Dix-Generation werden durch bedeutende Werke von Carl Bantzer, Gotthardt Kuehl, Richard Müller, Sascha Schneider, Ludwig von Hofmann und Oskar Zwintscher vorgestellt. Daneben gelingt mit der Stiftung Friedrich Pappermann die Darstellung der Dresdner Kunstentwicklung von der Gründung der Königlichen Kunstakademie im Jahre 1764 bis zur unmittelbaren Gegenwart.
Ein Schulhistorisches Kabinett, der romantische Park, das Schlosscafé, die Säle und der Erlebnisspielplatz „Burgkania“ runden das vielfältige Angebot ab.
2024 feierten die Städtischen Sammlungen Freital ihr 100-jähriges Bestehen.