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Datum: 20.04.2021

Abschlussbericht des Projektmanagers Weißeritztal

Im Jahr 2017 haben sich die Städte Rabenau, Freital, Dippoldiswalde und Altenberg für das Projekt „Entwicklung der touristischen Angebote entlang der Weißeritztalbahn“ zusammengetan. Alle vier Kommunen sind Anliegergemeinden an der Strecke der historischen Schmalspurbahn. Für die Umsetzung wurde eine Stelle als Projektmanager ausgeschrieben. Diese war auf drei Jahre bewilligt, bei der Stadt Altenberg angesiedelt, mit einem Eigenanteil der Kommunen grundfinanziert und maßgeblich mit Geldern aus dem LEADER-Programm der Region Silbernes Erzgebirge gefördert. Zum Ende des Projektes hat der Projektmanager Mario Bielig nun seinen Abschlussbericht vorgelegt.

„Neben der Analyse der touristischen Wertschöpfung der Weißeritztalbahn, der besseren Vernetzung der Kommunen und Partner und dem Sammeln von neuen Ideen ging es vor allem um bessere Sichtbarkeit der Bahn und die Steigerung der Attraktivität des Umfeldes“, erklärt Mario Bielig. So konnte beispielsweise in den vergangenen Jahren die Beschilderung in der Region deutlich verbessert werden. An den Bahnhöfen Kurort Kipsdorf und Freital-Hainsberg sind gemeinsam mit den Kommunen und der Sächsischen Dampfeisenbahngesellschaft SDG als Bahnbetreiber große Werbetafeln angebracht worden. An anderen Stellen wurden touristische Wegweiser oder von den Wander- und Radwegen die Beschilderung zu den Bahnhöfen und Haltepunkten mit Kilometer-Angabe erneuert beziehungsweise ergänzt. In Freital konnte mit der Technische Werke Freital GmbH ein starker Anbieter für sechs Caravan-Stellplätze am Freizeitzentrum Hains gefunden werden.

Außerdem ist die Zusammenarbeit mit den Tourismusverbänden, touristischen Leistungsträgern, Vereinen, Unternehmen, Behörden, Instituten und internationalen Partnern verbessert worden. „Als maßgeblicher Erfolg für ein gemeinsames Marketing ist der erste Befahrbare Weihnachtsmarkt unter dem Titel ,Bimmelbahn und Lichterglanz‘ zu sehen, der 2019 zwischen Freital und Kipsdorf erstmals stattfand und sowohl in als auch an der Bahn viele unterschiedliche Highlights für die Gäste geboten hat. Über 8.000 Fahrgäste auf der Bahn, einschließlich Gäste aus Tschechien, und über 12.000 Besucher auf den Themenbahnhöfen und Veranstaltungen zeigen die großartige Resonanz“, erklärt Mario Bielig. Das Event belegte 2019 beim Ideenwettbewerb „So geht sächsisch“ den 2. Platz und wurde beim Wettbewerb „Denkzeit Event“ 2020 des Freistaat Sachsen prämiert.  2020 musste die zweite Auflage leider coronabedingt ausfallen.

Des Weiteren ist ein Konzept zur „Herstellung und Qualifizierung eines durchgängigen Rad- und Wanderwegs entlang der Weißeritztalbahn von Freital nach Altenberg“ auf den Weg gebracht worden, der auch an andere touristische Angebote der Region angebunden sein soll. Zur Umsetzung ist die weitere Zusammenarbeit der Kommunen und weiterer Partner hinsichtlich der Entwicklung eines Finanzierungs- und Marketingkonzeptes unter Einbeziehung von Fördermöglichkeiten notwendig. Der Abschlussbericht des Projektmanagers enthält darüber hinaus auch interessante und spannende Ansätze für weitere Angebote oder zur Verbesserung der Tourismus- und Freizeit-Infrastruktur, deren Realisierbarkeit weiter geprüft und von den Kommunen, auch gemeinsam mit externen Partnern, abgestimmt werden muss.

Thomas Kirsten, Bürgermeister von Altenberg, bilanziert: „Unser gemeinsames Ziel ist es, die Attraktivität der Weißeritztalbahn zu steigern. Wir wollten dabei nicht nur Projekte entwickeln, sondern auch sichtbare Ergebnisse liefern. Ich denke, beides ist uns gelungen – als ein starkes touristisches Produkt aller beteiligten Kommunen. Wenngleich die Begleiterscheinungen des Corona-Virus auch unser Projekt ein Stück weit negativ beeinflusst haben, haben wir nunmehr eine abgestimmte Route für Wanderer und Radfahrer entlang der Weißeritztalbahn bestimmt und es kommt in den nächsten Jahren darauf an, dass wir dieses Ziel auch umsetzen. Dieses Projekt ergänzt im Übrigen das Projekt 8000-er Blockline und des Weiteren meinen großen Wunsch mit der Müglitztalbahn von Dresden aus in Richtung Altenberg zu fahren und dann beispielsweise mit dem Fahrrad entlang der Weißeritztalbahn zur Malter nach Dippoldiswalde zu fahren, in den Tharandter Wald, also auch in den Geopark. Für die Stadt Altenberg war es das erste interkommunale Projekt dieser Art und ich möchte mich bei allen Beteiligten für die angenehme Zusammenarbeit bedanken. Und ich gebe meine Hoffnung nicht auf, am Endhaltepunkt im Kurort Kipsdorf eine Aufzugshilfe in Richtung Tellkoppe oder in Richtung Kurort Bärenfels zu errichten, um allen Gästen auf der Weißeritztalbahn auch ein Highlight im Kurort Kipsdorf anbieten zu können.“

Freitals Oberbürgermeister Uwe Rumberg ergänzt: „Gemeinsam sind wir stark. Dieses haben die Beteiligten hier eindrücklich unter Beweis gestellt. Einiges konnte bereits umgesetzt werden. Anderes ist in Vorbereitung. Manches noch eine Idee auf dem Papier. Die touristische Attraktivität der Bahn und unserer Kommunen an der Strecke zu steigern ist kein Selbstläufer. Es liegt daher an uns, die Zusammenarbeit so aktiv und zielgerichtet fortzusetzen und auszugestalten, dass wir auch künftig nachhaltige Ergebnisse vorzeigen können. Für den Beitrag, den Herr Bielig dazu in den vergangenen Jahren geleistet hat, möchte ich mich herzlich bedanken, ebenso für die Unterstützung aller Partner – insbesondere beim Regionalmanagement ,Silbernes Erzgebirge‘.“

Kerstin Körner, Oberbürgermeisterin von Dippoldiswalde, freut sich über die geleistete Arbeit des Projektmanagers Weißeritztal und der Projektsteuerungsgruppe Freital, Rabenau, Dippoldiswalde und Altenberg. „Gemeinsam wurden in den vergangenen Jahren Grundsteine für eine touristische Verbesserung in der Region geschaffen. Gemeinsam möchten wir unsere Region touristisch stärken und unsere Städte weit über die Landkreisgrenze hinaus bekannt machen. Ein Besuch lohnt sich zu jeder Jahreszeit. Daher freue ich mich auf Ihren Besuch.“

Thomas Paul, Bürgermeister der Stadt Rabenau: „Mit der Kooperationsmaßnahme haben die vier Anliegerkommunen gemeinsam bewiesen, dass ihnen die Bedeutung der Schmalspurbahn bewusst ist, aber das touristische Interesse nur geweckt oder bestärkt werden kann, wenn alle ihre Angebote zusammen koordinieren oder ausrichten. Die Vielzahl an Möglichkeiten rechts und links der Bahn muss dabei mehr in den Mittelpunkt gerückt und die Bahnfahrt als verbindendes Element integriert werden. Rabenau wird sich auch für zukünftige Projekte als Folge der angeschobenen Ideen und Vorschläge engagieren.“

Mario Bielig abschließend: „Ich bin froh, dass ich mich in den vergangenen drei Jahren intensiv einbringen konnte, die Attraktivität unserer Region weiter zu steigern. Die Vielzahl der Beteiligten und gesetzlichen Bestimmungen hat es nicht immer leicht gemacht. Aber wir konnten gemeinsam Einiges erreichen. Für alle erfahrene Unterstützung und die konstruktive Begleitung bin ich sehr dankbar und hoffe, die Kommunen und Partner bleiben gemeinsam am Ball, um weitere Angebote zu etablieren und sich noch stärker mit den relevanten Akteuren und Vereinen der Region zu vernetzen.“

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