Jugend-Sprechstunde mit dem Ersten Bürgermeister
Die Stadt Freital will Kinder und Jugendliche intensiver beteiligen und ihre Belange stärker berücksichtigen. So findet am 7. März 2025 zwischen 17:00 und 19:00 Uhr eine Sprechstunde für Jugendliche statt. Dabei gibt es direkt an der Eisbahn im „Hains“ Freizeitzentrum die Möglichkeit, bei einem kostenfreien Kinderpunsch mit dem Ersten Bürgermeister Peter Pfitzenreiter und dem Koordinationsbüro für Soziale Arbeit (KoBü) ins Gespräch zu kommen. „Zur Eisdisco, die zu diesem Zeitpunkt stattfindet, sind traditionell schon viele junge Leute zu Gast. Genau der richtige Ort also, um darüber zu reden, was die Jugendlichen bewegt, was sie cool finden oder wo es Probleme gibt“, sagt Peter Pfitzenreiter. Die besprochenen Themen verschwinden dann nicht in der Schublade, sondern werden aktiv in der Verwaltung besprochen und geschaut, wo es Änderungsbedarf und Lösungsmöglichkeiten gibt.
Die Jugendsprechstunde ist eines von mehreren Formaten der Jugendbeteiligung, die in Freital umgesetzt werden. Sie fand bereits einmal im Kinder -und Jugendtreff Oppelschacht im Rahmen einer Graffitisprühaktion sowie ein weiteres Mal im „Regenbogen“ Mehrgenerationenhaus bei einer Billardrunde statt. „Ich denke es ist gut und wichtig, den Jugendlichen niederschwellig und auf Augenhöhe zu begegnen und ihnen zu verdeutlichen, dass uns ihre Belange nicht egal sind und wir nicht nur labern, sondern ernsthaft reden, zuhören können und auch Dinge umsetzen“, sagt Peter Pfitzenreiter. Die Sprechstunde soll drei- bis viermal pro Jahr an wechselnden Orten angeboten werden.
Weitere Formate sind eine Schülersprecherrunde, die viermal pro Jahr stattfindet, wo Verantwortliche der Stadt Freital wertvolle Rückmeldungen zu aktuellen Themen und Bedarfe der jungen Menschen vor Ort geben. „Schülersprecher sind unmittelbar dran an den Themen, die Jugendliche bewegen – auch außerhalb des direkten Schulumfeldes. Es ist uns wichtig, dass sie ihre Meinung und die der Schüler, die sie vertreten, einbringen. Sie sollen Gelegenheit haben, mehr in der Stadt mitzureden. Denn junge Menschen sind als Einwohner genauso von Entscheidungen in der Stadt betroffen und sollen Einfluss auf ihr Lebensumfeld beziehungsweise ihre Lebensumstände nehmen können. Sie haben so die Möglichkeit, konkret zu sagen, was gut läuft, was gar nicht gut läuft und was man verbessern könnte – und wie wir das gemeinsam umsetzen.“ Die ersten Treffen sind bereits erfolgreich gelaufen.
Hinzu kommt ein Format, in dem das KoBü Treffen aller interessierten Jugendclubs zweimal pro Jahr organisiert. Dort steht der wichtige Erfahrungsaustausch der Jugendlichen untereinander im Fokus, aber auch der aktuelle Stand der Bedarfe und Themen der jungen Menschen, die dann durch die KoBü-Mitarbeitenden in die entsprechenden Arbeitskreise eingebracht werden können. Des Weiteren stehen Stadt und KoBü mit den Akteursrunden und den Ortschaftsräten in engem Kontakt zu Themen, die Jugendliche betreffen.
Auch wird immer wieder geschaut, wo sich Jugendliche ganz konkret beteiligen können. Aus einer Kinder- und Jugendbefragung 2018 vom KoBü zum Freizeitverhalten und den Wünschen zur Angebotsgestaltung entstand beispielsweise in den Folgejahren ein Bolzplatz in Potschappel und eine Initiativgruppe, die mehrere Freiluft-Kino-Veranstaltungen im Regenbogen e. V., über das Stadt-Land-Cash Programm durchführen konnte. Außerdem geht die 48h-Aktion in ihr zehntes Jahr – wo in Kooperation des KoBü, des Jugendrings Sächsische Schweiz-Osterzgebirge und dem Pro Jugend e. V. Jugendgruppen in ihrem Sozialraum eigene sozial orientierte Projekte durchführen.
Jugendbeteiligung ist seit 1990 in der UN-Kinderrechtskonvention verankert und beschreibt die aktive Teilhabe von Kindern und jungen Menschen an Planungs- und Entscheidungsprozessen des öffentlichen Lebens. Das betrifft unter anderem schulisches Leben, Mitgestaltung in Vereinen, Mitwirkungsmöglichkeiten in verschiedenen politischen Ebenen, Ideen in Prozesse des Stadtlebens einzubringen und eigene Interessen von Kindern- und Jugendlichen hörbar machen. In Freital entstand bereits 2013 das Koordinationsbüro für Soziale Arbeit, dass unter anderem die Beteiligungsstrukturen für Kinder- und Jugendliche in Freital befördern soll.