Inhalt
23.07.2019

Gedenkveranstaltung 150 Jahre Grubenunglück

Anlässlich des 150. Jahrestages des Grubenunglückes im „Segen-Gottes-Schacht“ und „Neue-Hoffnungs-Schacht“ am 2. August 2019 laden die Große Kreisstadt Freital und der Bergbau- und Hüttenverein Freital am Sonntag, dem 4. August 2019 um 11.00 Uhr zu einer Gedenkveranstaltung am Denkmal für die verunglückten Bergleute „Am Segen" in Freital-Kleinnaundorf ein.
Dazu werden rund 100 Habitträger und Bergmusiker aus den Sächsischen Steinkohlenrevieren erwartet. Im Rahmen dieser Gedenkveranstaltung sprechen Staatsminister Prof. Dr. Roland Wöller,  Oberbürgermeister Uwe Rumberg und weitere Vertreter des öffentlichen Lebens Worte des Gedenkens und legen Kränze und Blumengebinde nieder. Der Pfarrer der Kirchgemeinde Pesterwitz Matthias Koch hält eine bergmännische Andacht. Für die musikalische Umrahmung sorgt das Bergmusikkorps „Glück Auf“ Oelsnitz/E.

Ab 13.00 Uhr findet die Veranstaltung ihre Fortsetzung auf Schloss Burgk in Freital, Altburgk 61. Dort gibt es eine Bergmännische Aufwartung der Vereine sowie Bildvorträge zu den Freiherrlich von Burgker Werken im heutigen Gebiet der Stadt Freital sowie zur Geschichte des Steinkohlenbergbaues im Döhlener Becken. Diese werden von Wolfgang Vogel von den Städtischen Sammlungen Freital und Dr. Silvio Stute vom Bergbau- und Hüttenverein gehalten.
Zudem kann die Kabinettausstellung der Städtischen Sammlungen, die anlässlich des 150. Jahrestages vom Grubenunglück diesem schrecklichen Ereignis, aber auch der Erinnerung an die Opfer jener tragischen Katastrophe nachspürt, letztmalig an diesem Tag besichtig werden.

Außerdem lohnt sich ein Besuch der vielfältigen bergmännischen Ausstellungen im Museum. So wird im Hauptgebäude der über 450-jährige Steinkohlenbergbau der Region dokumentiert.
Eine nachgestaltete Untertagesituation im Nordflügel präsentiert den WISMUT-Bergbau des Jahres 1945 bis 1989. Ein zugehöriger Technikgarten lässt in Form einer Freiluftschau den Bergbau der unmittelbaren Nachkriegszeit wieder aufleben.

Das einzige Besucherbergwerk zur Dokumentation des frühindustriellen Steinkohlenbergbaus Sachsens befindet sich im Park des Museumskomplexes. Führungen werden angeboten.

Informationen zum Grubenunglück

Am 2. August 1869 kam es in den miteinander verbundenen Grubenfeldern des Segen-Gottes- und Neue-Hoffnung-Schachtes zu einer schweren Schlagwetterexplosion, bei der 276 Bergleute verunglückten. Es konnten sich lediglich drei Förder- und zwei Zimmerleute retten, die übrigen Bergleute erstickten oder verbrannten. Die letzten Opfer wurden erst nach über vier Wochen geborgen. Der jüngste Tote war erst 15 Jahre alt, der älteste 65. Groß war das soziale Elend, welches diese Explosion über die Region gebracht hatte. Hunderte Frauen hatten ihre Männer und Söhne verloren. Eine internationale Spendenaktion versuchte damals die größte Not zu lindern.

Den Toten dieses seinerzeit schwersten sächsischen Grubenunglückes wurde nahe des Segen-Gottes-Schachtes, über dem Massengrab für 238 der Verunglückten, am ersten Jahrestag der Explosion ein würdiges Denkmal gesetzt. Es befindet sich in der Gemarkung Kleinnaundorf in der Siedlung „Am Segen“. In der Mitte der parkähnlichen Anlage steht eine Stele mit der Inschrift:

„Dem Andenken der Beamten und Arbeiter gewidmet, welche treu ihrem Berufe, in der Tiefe der Erde am 2. August 1869 verunglückten."

Um die Stele sind halbkreisförmig Tafeln angeordnet, die Namen und Alter aller Verunglückten tragen. Die gesamte Anlage steht unter Denkmalschutz.