Freitals Weg zum Stadtzentrum Teil VII - Handelszentrum Sächsischer Wolf
Mit dem Baustein „Sächsischer Wolf“ geht es nun an den Ort, der in der Öffentlichkeit gern als das geplante Stadtzentrum wahrgenommen wird. Hier hat sich die Historie des Ortes im Namen erhalten. Der „Sächsische Wolf“, ehemals gelegen an der Ecke Dresdner Straße, Poisentalstraße, war ab 1850 ein renommiertes, traditionsreiches Lokal. Die Bezeichnung, die heute dem Gesamtstandort seinen Namen verleiht, rührt aus dem Nachnamen seines damaligen Besitzers: Wolf.
Heute handelt es sich um eine etwa 20.000 Quadratmeter große Freifläche als Ergebnis eines umfangreichen, seit 2009 währenden Prozesses. Sie entstand unter Einsatz von Fördermitteln durch den Rückbau ruinöser Industriebauten, beispielsweise der alten Kraftwerkshalle. Von dieser Nutzung zeugt das im hinteren Grundstücksteil gelegene Umspannwerk.
Die brachliegende Fläche in hoch frequentierter, sichtbarer Lage ist prädestiniert für Vorstellungen und Wünsche aller Art. Um diese zu sortieren wurde eine städtebauliche Zielvorstellung formuliert, die sich zum einen auf die Bauweise, zum anderen auf die angestrebten Nutzungen bezog und Grundlage für ein Exposé bildete. Damit wurde 2016/2017 ein Investorenwettbewerb durchgeführt, da hier nicht die Maximierung eines möglichen Verkaufserlöses an erster Stelle stand.
Um die Meinungen der Freitaler, also der künftigen Nutzer, einzubeziehen, fand 2017 eine Bürgerbeteiligung statt, bei der die ausgestellten anonymisierten Wettbewerbsbeiträge mithilfe eines Fragebogens bewertet wurden. Weiterhin fand sich der Stadtrat in einer Klausur zusammen, um über die Entwürfe unter Beachtung des Bürgervotums zu beraten. Die daraufhin getroffene Entscheidung führte zunächst leider nicht zum Erfolg, da der Investor unerwartet sein Projekt durch aufgefundene Altlasten als nicht mehr tragfähig einschätzte.
Seit nunmehr 2019 wird mit dem heutigen Eigentümer des Grundstücks an einem Bebauungsplan gearbeitet. Als Partner trat 2022 ein weiterer Projektentwickler hinzu. Dabei zeigte sich wiederholt, dass einerseits die scheinbar freie Fläche als innerstädtischer ehemaliger Industriestandort in unmittelbarer Nähe zur Weißeritz komplexe Herausforderungen aufweist und andererseits zahlreiche idealisierte Vorstellungen und die notwendige Wirtschaftlichkeit zu immer neuen Aushandlungsprozessen führen. So ist es an der Stadt, die vielschichtigen Interessen der Freitaler zu vertreten, ein zukunftsfähiges Quartier als zentralen Baustein des Stadtzentrums zu entwickeln und gleichzeitig vor den Kriterien einer tatsächlichen Umsetzbarkeit nicht die Augen zu verschließen.
Den „Sächsischen Wolf“ zu einem lebendigen und attraktiven Teil des Stadtzentrums werden zu lassen und den örtlichen Handel durch die Etablierung von Ankerangeboten mit hoher Frequentierung zu stärken, ist dabei der Antrieb für alle beteiligten Akteure.
Gern können alle Bürgerinnen und Bürger ihre Gedanken zu den Themen Stadtzentrum und Innenstadt den Stadtplanern mitteilen, sodass diese im Abschlussteil aufgenommen werden können. E-Mail: insek@freital.de