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Datum: 01.07.2024

Freitals Weg zum Stadtzentrum Teil X - die Zukunft

Der Fokus der Reihe zum Stadtzentrum lag auf den von der Stadt forcierten Entwicklungen. Selbstverständlich sind die Veränderungen im Stadtzentrum auch durch zahlreiche private Investitionen und Initiativen getragen. Einzelne aufzuführen birgt die Gefahr, jemanden zu vergessen – alle haben einen wichtigen Beitrag für eine lebenswerte, attraktive Stadtmitte geleistet, der über den eigenen Vorteil hinaus wirkt.

Bei der Frage nach der Zukunft des Stadtzentrums geht es um die besondere Herausforderung Freitals: Unter den im Wandel begriffenen Rahmenbedingungen soll kein vorhandenes Zentrum erhalten bleiben, sondern ein Neues etabliert werden.

Für die Entwicklung der Innenstädte ganz allgemein herrscht Einigkeit darüber, dass sie vielfältig und multifunktional auf allen denkbaren Ebenen sein müssen – räumlich, akteurs- und nutzungsseitig, funktional und mehr. Die Vernetzungsfunktion, die ein vitales Zentrum hat und es so wichtig macht, wird nur erreicht, wenn die Bürger auch Anlass haben, ins Zentrum zu kommen. Eine zentrale Erkenntnis ist, dass nicht alles plan- oder steuerbar ist. Die Empfehlungen der zahlreich vorhandenen Studien, Positionspapiere und Publikationen reichen von Klassikern wie Instrumenten des City- und Stadtmarketings, neu gedachter Mobilität, passgenauer Förderung, neuen geeigneten Produktionsstandorten in der Innenstadt bis zum Mut zum Experiment und Raum für Ideen, um im Sinne der Gemeinwohlorientierung auch zunächst ungewöhnlich erscheinenden neuen Akteuren und Aktionen eine Chance zu geben. Dabei benötigt jede Stadt aufgrund ihrer individuellen Ausgangsbedingungen und Akteurskonstellationen eigene Handlungsansätze und Instrumente.

In Freital ist der Handlungsdruck bei den vorhandenen Geschäften offenbar geringer als angenommen, zumindest gemessen an der Händlerumfrage des Geschäftsstraßenmanagements im gleichen Fördergebiet. Womöglich fehlen für eine konzertierte Zusammenarbeit aber die Kraft oder das Geld – für Investitionen in die Zukunft, die nicht die eigene ist, wenn Geschäfte keine Nachfolger finden.

Aber auch in Freital zeigen die Rückmeldungen auf die Stadtzentrums-Reihe, dass der Wunsch nach attraktiven öffentlichen Orten der Begegnung besteht – beispielsweise Wasserspielen als Orten der Kunst und Kultur, Cafés – und auch nach bezahlbaren, altersgerechten Wohnungen und kleinen Geschäften.

Im ersten Teil hieß es: Ein Stadtzentrum ist mehr als nur Gebäude, mehr als nur Konsum oder Dienstleistung. Das Stadtzentrum entsteht durch die Menschen, die die gebaute Stadt mit Leben füllen. Der soziale Aspekt scheint in der heutigen Zeit der allerwichtigste zu sein – Orte des Miteinanders, reale Begegnungen für lebendige und zielführende Auseinandersetzung, Verantwortungsgefühl für das gemeinsam Erschaffene, um es zu erhalten und weiterzuentwickeln. Daran wird auch die Stadt weiterhin arbeiten. Trotz ungeplanten Herausforderungen, Rückschlägen und sich stetig ändernden Rahmenbedingungen gilt es, gemeinsam am Ball zu bleiben und sich die Fähigkeit zu bewahren, den eingeschlagenen Weg gelegentlich auch zu hinterfragen – denn so ist das Wichtigste gewonnen: das Wir.

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