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Tour 6: Weißiger Klitscherweg

Der vom Verein Weißig 2011 e. V. angelegte zwölf Kilometer lange Rundwanderweg bietet eine 800-jährige Zeitreise, bei dem alle auf ihre Kosten kommen: Naturliebhaber ebenso wie Geschichtsfreunde.

Seinen Namen verdankt der Klitscherweg, der mit Quarkkeulchen vergleichbaren, in Leinöl gebackenen gleichnamigen sächsischen Süßspeise, die einst von den 1821 aus Johanngeorgenstadt als Arbeiter nach Weißig gekommenen Bergknappen mitgebracht worden sind. Die aus Pellkartoffeln, Quark, Mehl, Ei, Zucker und Salz bestehenden Klitscher waren ein sowohl schmackhaftes als auch preiswertes Essen und brachten dem heutigen Stadtteil von Freital im Volksmund den Namen Klitscher-Weißig ein. Deshalb trägt auch das seit 2015 mit EU-Mitteln auf den Weg gebrachte Projekt diesen Namen. 

Die Tour zeichnet sich neben herrlichen Blicken auf die Felsformationen des Elbsandsteingebirges und die Hügelketten des Ostererzgebirge, sowie dem romantisch gelegenen Breiten Grund durch 43 großformatige Infotafeln aus, die den Weg vor allem in der Ortslage säumen. Die Schilder, die zusätzlich mit einem - auch von Sehbehinderten nutzbaren - Code ausgestattet sind, gewähren Einblicke in die geschichtliche Entwicklung des erstmals 1235 als Waldhufendorf erwähnten Wizoch. Bei dieser Zeitreise durch rund 800 Jahre erfahren die Wandernden vieles über die Entstehung der zwei Ortsteile Ober- und Unterweißig, die über Jahrhunderte hinweg von der Landwirtschaft und vom Bergbau geprägt wurden. Es sind Geschichten über Gewerbetreibende, Handwerksbetriebe, Bauern, Bergleute, Lokalpolitiker, herausragende Sportler und Vereine, die während ihrer Zeit den Ort mitgestaltet haben. Darüber hinaus geraten aber auch zentrale Anlaufstellen in den Fokus dieser Geschichtsexkursion, wie die ehemalige Schule, die sanierte und noch immer beliebte Turnhalle nebst angrenzendem ehemaligen Feuerwehrhaus bis hin zu den Gasthäusern, von denen nur noch Postkarten zeugen.