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GEOPARK Sachsens Mitte

Zwischen Caldera und Blumengebirge.

Der Nationale GEOPARK Sachsens Mitte erstreckt sich über eine Fläche von über 700 Quadratkilometern rund um den namensgebenden geografischen Mittelpunkt Sachsens. Erdgeschichtlich und kulturell gibt es hier viel zu erleben. Das Döhlener Becken mit seinem Steinkohlen- und Uranerzbergbau, die Caldera „Tharandter Wald“ - ein urzeitlicher Vulkankessel - sowie der hochmittelalterliche Bergbau auf Silber und Zinn im Osterzgebirge gehören zu den wichtigsten geologischen Schätzen der Region. Zahlreiche faszinierende Geotope, Lehr- und Themenpfade, Museen sowie ein gut ausgeschildertes Wander- und Radwegenetz garantieren eine erlebnisreiche Zeit. GEOPARK-Ranger agieren als Botschafter der Region und begleiten Besucher auf geführten Wanderungen. Im Gebiet des GEOPARKs schnauft auch die dienstälteste Schmalspurbahn Deutschlands - die Weißeritztalbahn - und verbindet die Städte Freital, Rabenau und Dippoldiswalde.

Mit dem GEOPARK-Mobil „Saxificus“ ist der GEOPARK in seiner Gebietskulisse unterwegs und ist in Schulen, Kindergärten sowie auf Festen und Märkten präsent. Diamantenschatzsuche, die Arbeit mit echtem Geologenwerkzeug, Mikroskopieren und Experimentieren - all dies und vieles mehr ist im „Saxificus“ möglich.

Zur Geologie des Döhlener Beckens

Das Döhlener Becken ist eine von Nordwest nach Südost ausgerichtete Senke, die am Ende des Oberkarbons vor rund 300 Millionen Jahren entstand. Es ist rund 22 Kilometer lang, etwa sechs Kilometer breit und liegt geologisch gesehen zwischen den kristallinen Gesteinen des Erzgebirges im Südwesten, dem Nossen-Wilsdruffer Schiefergebirge im Nordwesten und der Elbtalkreide im Nordosten. In der Zeit des Rotliegenden lagerten sich im Becken Sedimente ab, die mit der Zeit zu Sedimentgesteinen verfestigt wurden. Am häufigsten zu finden sind Sandsteine, Konglomerate und Pyroklastika (vulkanische Ablagerungen). Auch das vulkanische Gestein Andesit (Gestein des Jahres 2020/21) ist im Nordwesten des Döhlener Beckens zu finden und wird in Freital-Wurgwitz abgebaut.

Im Fokus des seit dem 15. Jahrhunderts nachgewiesenen Bergbaus in der Region stand die Döhlen-Formation, in der sich bis zu sieben wirtschaftlich bedeutende Steinkohle- und Brandschieferflöze befinden. Unregelmäßig in den Flözen verteilt treten auch Uranvererzungen auf, die in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts gefördert wurden.

Der GEOPARK Sachsens Mitte möchte diese Kultur- und Industriegeschichte erlebbar machen, regionale Netzwerke stärken und eine identitätsstiftende Wirkung erzielen.

Geoparks in Deutschland

Geoparks sind Regionen, in denen geologische und naturräumliche Besonderheiten erhalten und erlebbar gemacht werden. Sie bieten außergewöhnliche Einblicke in Erdgeschichte, Natur, Kultur und Umweltbildung. Das Besondere daran: Die Aktivitäten geschehen zusammen mit den Menschen vor Ort, die ihre Kompetenzen einbringen können und so gemeinsam eine regionale Identität schaffen.

In Deutschland gibt es derzeit 18 Nationale Geoparks, acht davon sind zusätzlich als UNESCO Global Geopark zertifiziert.